Bekannt wurde Jan St. Werner vor allem als Mitglied des fröhlichen Avantgarde-Elektronik-Duos Mouse on Mars, doch für den 1969 geborenen Künstler stehen Soundarbeiten stets auch im Austausch mit der bildenden Kunst. Çağla Ilk, die eine Hälfte der Leitung der Staatlichen Kunsthalle in baden-Baden, deren Arbeit kürzlich durch die Einladung geadelt wurde im kommenden Jahr den deutschen Pavillion bei der Biennale in Venedig zu kuratieren, hat Jan St. Werner eingeladen, für zwei Jahre an ihrem Haus zu wirken und zu forschen. Höhepunkt der Zusammenarbeit ist nun die erste Einzelausstellung des in Berlin lebenden Musikers, mit der dieser den Hermann-Billing-Bau in ein monumentales Musikinstrument verwandeln will. "Ist das noch Hören, oder sehe ich mit den Ohren?", fragte Werner vor einigen Monaten anlässlich einer Klangraum-Recherche im Münchner Lenbachhaus über das Erkunden eines Raumes durch die Wahrnehmung von Klängen. Zwischen verschiedenen Schallquellen und Schall reflektierenden Oberflächen entsteht eine sich in Größe und Form kontinuierlich verändernde Bühne, auf der die ZuhörerInnen Teil eines beweglichen, sich ständig wandelnden Szenarios werden. Neben dem Eröffnungswochenende, an dem unter anderem Werners Mäuse-Partner Andy Thoma an den Turntables schraubt, gibt es drei weitere Wochenenden voller Vorträge, Konzerte und Performances. Zur Ausstellung erscheinen ein Katalog und eine LP.
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05. Mai – 02. Juli 2023
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
Lichtentaler Allee 8a
Di bis So 10–18 Uhr.
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Foto: Jan St. Werner, Space Synthesis, 2023 © Staatliche Kunsthalle Baden-Baden