Einzig aus Grautönen gestaltet überlagern sich die zahlreichen Farbschichten in der aktuellen Malerei von Christine Schön. Dunkel scheinen sich Wolken zu ballen, die Bilder erinnern an das bewegte Wolkenwehen eines windigen Tages – nun allerdings ohne das in früheren Arbeiten Mitspielen lichter, pastelliger Farbnuancen. „Dabei ist die Oberfläche der Bilder gleich einer Membran, einer hauchdünnen Wand zwischen zwei Welten, die atmet. Das imaginäre Dahinter tippt an die Ahnung von der Wirklichkeit jenseits der Schwere der Welt“, so Schöne. Unter dem Titel „Bewegte Stille“ zeigt sie ihre Arbeiten gemeinsam mit Gemälden von Sophie Casado. Die Künstlerin und Biologin, die auch zarte, abstrahierte Papierarbeiten gestaltet, zeigt hier ihre realistischen Gemälde von Schilfufern, Baumwurzeln und Gras, in denen sie den Bewegungen, Richtungen und Kräften des Wachsens nachspürt. „Die subtile Variation, ist was mich interessiert“, sagt sie. Gemeinsam scheinen sich die Künstlerinnen zu fragen: Was ist die Geschwindigkeit der Stille, was bewegt das schweigende Wachsen der Wurzeln oder das lautlose Ziehen der Wolken?
> Atelierhaus, Atelier 2 Nord, Karlsruhe, Alter Schlachthof 13a
(Eröffnung Fr, 11. November, 19:00 Uhr)
Sa, 12. November, 16:00–20:00 Uhr und So, 13. November 2022, 14:00–18:00 Uhr
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Foto:
Sophie Casado, o.T., Öl auf Leinwand, 120x90 cm
© Sophie Casado