Im Reuchlinjahr, mit dem Pforzheim ihren 1455 in der Stadt geborenen Sohn feiert, der vor 500 Jahren starb, beleuchtet die Ausstellung dessen große Wertschätzung für Sprachen und Kulturen. Mit seiner Kompetenz als Altphilologe und Jurist trat der bedeutende Humanist in seinem Gutachten und dem klaren Nein zur Frage, „ob man den Juden alle ihre Bücher nehmen, abtun und verbrennen soll“ für Verständigung und Toleranz gegenüber religiösen Minderheiten ein. Über die Sonderausstellung hinaus zieht sich das Thema Schmuck, Schrift und Sprache in ihrer Verbindung auch durch die übrigen Ausstellungsräume. Zu jeder Epoche werden mit sprachlichen Elementen versehene Stücke hervorgehoben, und auch der nubische Schmuck der Sammlung Sibylle und Wolfgang Mayer weist vielfältige Symbolik auf. Die dem Schmuck sowie der Zeichen- und Druckkunst gewidmete Schau zeigt kostbare Drucke und reich geschmückte Handschriften aus dem Umfeld Johannes Reuchlins sowie zeitgenössische Kalligraphie aus der Sammlung der Akademie der Künste in Berlin und skulpturale Arbeiten des an der Karlsruher Akademie ausgebildeten Künstlerduos Fischerartwork, bestehend aus Sandra Fischer, die bei Stephan Balkenhol studierte, und Uwe Fischer, der sein Studium als Meisterschüler von Rainer Küchenmeister beendete. Bild: Brosche Manfred Bischoff Foto: RüdigerFlöter
> Schmuckmuseum Pforzheim, im Reuchlinhaus, Jahnstraße 42, bis 06. November 2022, Di–So und feiertags 10:00–17:00 Uhr.