Ihre 25. Ausgabe präsentiert die Karlsruher Künstler*innenmesse, wie sie sich nun nennt, in der Städtischen Galerie – vielfältig und bunt, mit Malerei, Zeichnung, Grafik, Druckkunst, Objekten, Fotografie, Video, Installation und Arbeiten, in denen sich die Gattungen verbinden. Überwiegend junge Positionen, ein bemerkenswert hoher Anteil an Medienarbeiten – teils in Kombination mit anderen künstlerischen Ausdrucksformen – und in der Mehrzahl Werke von Künstlerinnen sind im Jubiläumsjahr auf der jurierten Ausstellung zu sehen.
Zu entdecken sind sie im Lichthof des städtischen Kunstmuseum – statt wie bislang ein Wochenende lang – bis Ende September. Damit fungiert das Museum unter der neuen Leitung von Stefanie Patruno als Schaufenster für die vielfältige Kunstproduktion in der Region. Eine Fachjury, die das Ausschreibungsgebiet Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Elsass repräsentiert, wählte aus 132 Bewerbungen 33 Positionen unterschiedlichster Strömungen der Gegenwartskunst aus; vertreten sind Jahrgänge von 1966 bis 1995. Mit der Präsentation, die nicht nur Plattform für den Austausch von Künstlerinnen und Künstlern, Kunst- und Kaufinteressierten ist, sondern darüber hinaus als Ausstellung mehrere Wochen zu besichtigen ist, werde die Städtische Galerie „zum Labor einer Ausstellungspraxis, die sich auf die Suche nach aktuellen Bedingungen des Kunstschaffens macht“. Ermöglicht werden soll ein Dialog der unterschiedlichen künstlerischen Positionen miteinander und mit der künstlerischen Tradition, wie sie in der Sammlung sichtbar wird.
1987 ins Leben gerufen, bringt die Messe Künstlerinnen und Künstler auf besondere Weise mit ihrem Publikum zusammen: Nicht Galerien stellen ihre Werke vor, sondern sie selbst sind vor Ort und offen für das Gespräch über ihre Kunst. Diese Gelegenheit zum Kennenlernen und unmittelbaren Austausch schätzen und nutzen die Besucherinnen und Besucher der Messe. In der Jubiläumsschau werden die Künstlerinnen und Künstler wie gewohnt am Eröffnungswochenende vor Ort ansprechbar sein, während der weiteren Wochen ist ihre Anwesenheit optional. Frei ist der Eintritt am Eröffnungs- und am Finissage-Wochenende.
Initiiert vom Kulturreferat der Stadt Karlsruhe mit dem Bezirksverband Bildender Künstlerinnen und Künstler sowie dem Badischen Kunstverein war und ist die regionale Messe ein wesentliches Instrument der Künstlerförderung und Kunstvermittlung. Ort der Karlsruher Künstlermesse, die zunächst vorwiegend Malerei, Fotografie, Graphik und nur vereinzelt Installationen und Objekte zeigte, war bis 1999 der Stephansaal. Nach Stationen im ZKM, im Foyer der EnBW und der RaumFabrikDurlach hatte sie seit 2008 ihren festen Platz im Regierungspräsidium am Rondellplatz. Die zentrale Lage gab ihr bei Kunstschaffenden wie Publikum eine hohe Attraktivität, ablesbar an der künstlerischen Qualität der Bewerbungen wie an der Besucherresonanz. Der Ortswechsel in die Städtische Galerie und die verlängerte Schauzeit, die das art weekend – den Karlsruher Galerientag im September – mit seinen vielfältigen Vernissagen einschließt, wurde, so ist zu hören, von den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler äußerst positiv aufgenommen. Geworben wird für die Messe mit dem von Lisa Mahlberg entworfenen Plakat, die den dafür ausgeschriebenen Wettbewerb und auch dessen zweiten Preis gewonnen hat. Der dritte Preis geht an Berenice Gass. Die Originale der drei ausgezeichneten Plakate sind auf der Messe zu sehen.
Abbildungen:
links oben: Peter Seesemann „green plastic imoticon“
rechts: Grit Reiss „Lore Ley“
links unten: Hailin Wang „Karussell“
> Städtischen Galerie Karlsruhe, Sa 23. Juli (Eröffnung Fr, 22. Juli, 19:00 Uhr) – So 25. September 2022, Lorenzstraße 27, Mi–Fr 10:00–18:00 Uhr, Sa+So 11:00 – 18:00 Uhr.