Vor allem wegen seiner durch einen Jagdunfall verursachten Schwerhörigkeit als "französischer Beethoven" bezeichnet gilt der gebürtige Brite George Onslow als einer der wichtigsten französischen Komponisten für Kammermusik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Anders als die damals in Frankreich vorherrschende Mode betont leichter Musik, orientierte sich der weitgehend vergessene französische Romantiker aber an den Wiener Klassikern und vor allem Beethoven. Die Nonette von George Onslow und Louis Spohr, groß besetzte Kammermusik mit fünf Bläsern und vier Streichern, bilden die Fahrtroute beim Abstecher des bislang vor allem durch Alte Musik hervorgetretenen Gottesauer Ensemble um den Cellisten Dimitri Dichtiar. Die für Musik auf historischen Instrumenten bekannte Karlsruher Formation will auch diese Kompositionen auf den noch eher selten gespielten Instrumenten der romantischen Epoche interpretieren und so "wirklich unerhört und neu" klingen lassen.
> Schloss Karlsruhe, 20 Uhr