Schloss Gottesaue
Im August gibt es volles Programm bei den Kinonächten der Schauburg unter freiem Himmel vor der schönen Kulisse von Schloss Gottesaue, das die Karlsruher Musikhochschule beherbergt.
Hier ein paar Tipps:
Das weisse Band (8.) ist schlichtweg der beste deutsche Film der letzten Jahre. Michael Hanekes abgründige Schilderung deutschen Dorflebens am Vorabend des Ersten Weltkriegs gehört auf die große Leinwand, allein schon wegen der fantastischen Schwarzweißfotografie.
Auch der Oscar für Hauptdarsteller Jeff Bridges hat Crazy Heart (10.) in Deutschland keine große Publikumsresonanz beschert. Das ist schade. Die Geschichte eines gealterten, versoffenen Countrystars, der sich in eine junge Frau verliebt, ist zwar nicht gerade originell, aber wunderbar erzählt und gespielt. Auch die Musik kann sich hören lassen. In sonnendurchfluteten Bildern, die die Hitze Mexikos spürbar machen, erzählt Sin Nombre (12.) die traurige Geschichte eines jungen Gang-Mitglieds, der nach dem Tod seiner Geliebten aussteigt aus dem Zirkel der Gewalt. Auf der Flucht vor seiner eigenen Gang trifft er ein Mädchen aus Honduras, das illegal über die US-Grenze zu kommen versucht. Es entwickelt sich eine zarte Liebesgeschichte unter den denkbar schwierigsten Bedingungen.
Überwiegend heiter geht es in Friendship (15.) zu. Mit viel Wagemut, wenig Geld und bescheidenen Englisch-Kenntnissen begeben sich zwei junge Ossis gleich nach der Wende auf einen ereignisreichen USA-Trip. Matthias Schweighöfer und Friedrich Mücke bilden ein tolles Duo, mit dem man schnell Freundschaft schließt. Einen effektvollen und actionreichen Trip in den Weltuntergang bietet Roland Emmerichs 2012 (25.). Wenn man das Ganze nicht ernst nimmt, kann man seinen Spaß daran haben. Vorstellungsbeginn im August ist 21 Uhr. Einlass ist bereits um 19 Uhr. Zeit genug, sich vorab mit Speisen und Getränken zu versorgen. -ko
> Änderungen znd Programminfos unter www.schauburg.de.
Innenhof Osterfeld
Buntgemischt ist das Filmprogramm, das das kommunale Kino der Stadt Pforzheim unter freiem Himmel im Innenhof des Kulturhauses Osterfeld (Osterfeldstr.12.) präsentiert. Auf den Einstieg mit der schrägen Militärposse Männer, die auf Ziegen starren(5.) folgt der Stummfilmklassiker Nosferatu (6.) von Friedrich Wilhelm Murnau mit origineller Musikbegleitung, Chor, Sopran und Klavier. Leichte Komödienkost bieten Zweiohrküken (7. & 26.), Willkommen bei den Sch´tis (11.), Soulkitchen (21.) und Maria, ihm schmeckt´s nicht! (25.). Nicht nur komisch, sondern auch rührend ist Die Friseuse (12.) von Doris Dörrie mit einer pfundigen Heldin. Ganz und gar nicht komisch ist Vision Aus dem Leben der Hildegard von Bingen(13.), Margarethe von Trottas etwas bieder geratenes Porträt der legendären Kirchenfrau und Heilkundlerin, gedreht wurde zum Teil im Kloster Maulbronn. Immerhin der historische Wahrheitsgehalt dürfte etwas größer sein als bei der Historienschmonzette Die Päpstin (28.). Coco Chanel (19.) beleuchtet die frühen Jahre der französischen Modeschöpferin, die von der reizenden Audrey Tatou verkörpert wird. Albert Schweizer - Ein Leben für Afrika (20.) zeigt den Friedensnobelpreisträger in seinen letzten Lebensjahren, als er wegen seines Engagements gegen die atomare Bewaffnung ins Kreuzfeuer des CIA gerät. Ein effektvoller Augenschmaus ist Tim Burtons Version von Alice im Wunderland (14.). Das beste Argument sich die Verfilmung von Bernhard Schlinks internationalem Bestseller Der Vorleser (18.) anzusehen, ist die Hauptdarstellerin Kate Winslet, die dafür einen Oscar erhielt. Avatar (28.), der erfolgreichste Film aller Zeiten, vervollständigt das August-Programm. Vorführungsbeginn ist bis 14. August 21.30 Uhr, danach beginnen die Filmvorführungen eine halbe Stunde früher.
Hof Kulturforum
Noch drei Filmabende bietet der Rastatter Kinosommer im August im Hof des Rastatter Kulturforums (Herrenstr.24). Wüstenblume (6., 21.45 Uhr) ist die filmische Verdichtung der Autobiografie von Waris Dirie. Das einstige Topmodel Waris Dirie erzählt darin von ihrer märchenhaften Karriere, die sie aus der Wüste Somalias auf die Laufstege der Modewelt führte und vor allem von dem grausamen Schicksal, das ihr wie Millionen anderer afrikanischer Mädchen in der Kindheit widerfahren ist: Sie wurde beschnitten.
Ein gediegenes Historienstück mit einem wahren Kern ist Berlin ´36 (13. , 21.45 Uhr). Im Vorfeld der Olympischen Spiele wird die nach England emigrierte Hochspringerin Gretel Bergmann von den deutschen Sportoffiziellen überredet, für Deutschland an den Start zu gehen. Sie hofft mit einem Olympiasieg, den NS-Rassenwahn ad absurdum zu führen. Doch gerade das fürchtet das NS-Regime und schickt ins Trainingslager eine zweite aussichtsreiche Kandidatin, die Gretel Bergmann verdrängen soll. Dass es sich in Wirklichkeit um einen Mann handelt, kann oder will niemand wahrhaben. Noch viel großzügiger mit der Geschichte geht Sönke Wortmanns Verfilmung des Bestsellerromans Die Päpstin (20., 21.30 Uhr) von Donna Cross um. Bei schlechtem Wetter wird die Vorstellung von Freitag- auf Samstagabend verlegt. Auskunft darüber gibt ein Info-Telefon (07222/972-8210) am Tag der geplanten Filmvorführung (ab ca. 19.30 Uhr). Für Speis und Trank ist gesorgt.