Einen noch gar nicht so alten, zwar ellenlangen, aber großartigen Kinoerfolg, in dem prominente Theaterschauspieler als überragende DarstellerInnen eine unglaubliche Vater-Tochter-Beziehung mimen, auf die Bühne zu bringen, scheint risikoreich und fragwürdig. Die Gefahr zu enttäuschen scheint groß. Doch die Theaterbühne ist keine Leinwand und kann durch die physische Präsenz aller Beteiligten und den damit verbundenen gemeinsamen Energieaustausch von Publikum und Ensemble punkten. So funktioniert auch die Theateradaption dieser schrägen Filmkomödie bestens, mit der die Karlsruher Regisseurin Maren Ade 2017 weltweit Furore gemacht hatte. Zumal Maria Viktoria Linke in der Rolle des Vaters mit Timo Tank den langjährigen Publikumsliebling der Karlsruher Bühne glänzen lassen kann und auch Lucie Emons ihre Rolle als Tochter mit starker Präsenz und facettenreicher Darstellung versieht. "Ein lohnenswerter Theaterabend" urteilte schon die Premierenkritik über das Toni-Erdmann-Debut auf der Theaterbühne, das überdies deutlich kürzer und damit auch etwas publikumsgriffiger als die Filmversion ausgefallen ist. (Foto Felix: Grünschloß)

> am 3., 11. und 26.5.. > Badisches Staatstheater, Kleines Haus, Hermann Levi Platz 1