Als sich die Nachricht vom Unfalltod der Prinzessin Diana wie ein Lauffeuer überall in der Welt verbreitete, führte das zu einer bis dahin nie gekannten kollektiven Trauer, die schon hysterische Züge hatte. Die Queen befand sich derweil auf ihrem schottischen Landsitz und reagierte nicht. Das brachte ihr die miesesten Schlagzeilen ihrer langen Amtszeit ein und schürte den Volkszorn. Für ein paar Tage schien die Monarchie auf der Kippe zu stehen. Regisseur Stephen Frears und Drehbuchautor Peter Morgan zeigen die Geschichte aus der Perspektive der Queen, die zunächst den Gefühlswogen standzuhalten versucht, dann aber doch - nicht zuletzt auf Drängen des frischgewählten Premiers Tony Blair - das Protokoll sausen lässt und sich direkt an ihr Volk wendet. Das ist ein nobler, fein gemachter Film über eine alte Dame, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat, und einen jungen Premier, der diese Zeichen nur zu gut zu deuten wusste. Man muss kein Royalist sein, um daran sein Vergnügen zu haben. Helen Mirren wurde für ihre Darstellung mehrfach auszgezeichnet. Die echte Queen könnte nicht könglicher sein.
Kinostart: 11.1.