Vorbilder waren das Stuttgarter „Feierabendkollektiv“ und der „Songwriters´ Circle“ aus Mannheim: Anfang 2020 gründete sich das Karlsruher Singer-Songwriter-Kollektiv. „Die Idee dahinter ist, Musiker aus der Region und dem Bereich Singer-Songwriter zu vernetzen, um z.B. gemeinsame Auftritte zu organisieren und diese Musik sichtbarer zu machen bzw. ihr abseits von Song-Slams oder anderen Wettbewerben eine Plattform zu geben“, so David Barth, der Initiator des Projekts.
„Ausgangspunkt war meine Mail im Februar 2020 an verschiedene Musiker in und um Karlsruhe, denen man auf SongSlams, bei regionalen Auftritten oder im Netz über den Weg gelaufen ist - wobei sich direkt André (Gondhi), Anica, Lukas und ich zusammengefunden haben. Uns eint, dass wir primär solo und mit Gitarre unterwegs sind, dem Bereich Singer-Songwriter von Folk über Reggae bis zu Alternative-Hip-Hop zuzuordnen sind und Musik nebenberuflich betreiben.“ Angedacht waren ursprünglich regelmäßig stattfindende Konzerte in Wohnzimmeratmosphäre, wobei ihnen allerdings die kurz darauf ausbrechende Pandemie einen Strich durch die Rechnung machte. Außer Live-Streams aus der Kulturküche und einem Singer-Songwriter-Abend im Rahmen der Landes-Literaturtage in Ettlingen gab es bislang keine Veranstaltungen.
Das soll jetzt endlich nachgeholt werden und der Anfang wird im Kulturhaus Mikado gemacht, wo am 02. April sechs Künstlerinnen und Künstler, deren Musik kaum unterschiedlicher sein könnte, die verschiedenen Facetten des Genres aufzeigen werden. Mit dabei sind: Lain, die auf der Gitarre und beim Singen eher feinere und zurückhaltendere Töne anschlägt, sowie Gondhi, der es mit seinen Alternative-Hip-Hop-Songs ins Semifinale des letztjährigen New Bands Festivals schaffte und der auch gerne mal mit seinen Texten und seinen angezerrten E-Gitarre-Riffs polarisiert. Lukas Luft hingegen klingt poppig und greift hin und wieder in die Reggae-Rhythmus-Kiste, um seinen Liedern über Freiheit und Achtsamkeit eine ordentliche Portion Optimismus mitzugeben. Auch Ajon will mit seinen Liedern, die er mit rauer Stimme vorträgt und mit eingängigen Hooklines untermalt, Mut machen. David Barth singt selbst komponierte deutsche Songs, mit denen er in der Tradition der neuen deutschen Songpoeten steht. Im Gegensatz dazu präsentiert Anica Delani englische Texte und fährt mit ihren Songs, ihrem prägnanten Gitarrenstrumming und ihren Fußpercussions eine folkige Singer-Songwriter-Schiene. Für Abwechslung ist also gesorgt - Ein Abend, der beweist, dass Singer-Songwriter und nicht gleich Singer-Songwriter ist. -kaho
Foto:
obere Reihe von links: Anica Delani - David Barth - Gondhi
untere Reihe von links: Lain - Lukas Luft
> Sa 02. April 2022 um 20:00 Uhr, Kulturhaus Mikado, Kanalweg 52, Karlsruhe