Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 01.2007
Verschiedenes Filme

 

Unser täglich Brot

„Unser täglich Brot gibt uns heute“. So heißt es im „Vaterunser“, das in keinem Gottesdienst fehlen darf. Brot allein reicht aber nicht, auch Fleisch, Fisch und Gemüse wird tagtäglich in rauen Mengen erzeugt und zum Verbraucher gebracht. Wo das alles herkommt, was wir da essen, wissen wir nicht, auch nicht wie es produziert wird und einiges, zum Beispiel wie ein lebendiges Tier sich in Schnitzel und Wurst verwandelt, das wollen wir wohl auch gar nicht so genau wissen. Der österreichische Dokumentarist Nikolaus Geyrhalter zeigt
kommentarlos die Massenproduktion von Nahrungsmitteln, von der Bearbeitung riesiger Felder mit surreal anmutenden Maschinen, über die Aufzucht von Hühnern, die nie das Licht der Welt erblicken werden, bis zur industriellen Abschlachtung von Kälbern. Alles ist auf Effektivität getrimmt, steril, so naturfern wie möglich. Der Bauer, wie man ihn aus Kinderbüchern kennt, hat hier nichts mehr zu bestellen. Die wenigen Menschen, die er bei der Arbeit und bei der Mittagspause, in der sie ihr täglich Brot essen, zeigt, machen ihre Arbeit emotionslos, fast mechanisch. Der Film mutet an wie eine filmische Meditation an über unser heutiges Leben - allerdings mit Bildern, die manchmal schwer auszuhalten sind.

Kinostart: 18.1