Aufgrund der immer noch unsicheren Corona-Lage findet die diesjährige Karlsruher Bücherschau von 08. bis 26. November ohne die gewohnte Buchausstellung in den Räumen des Regierungspräsidiums Karlsruhe am Rondellplatz statt. Ausgewählte Lesungen wird es aber auch in diesen Jahr geben. Hier ein Auszug aus dem Programm:
Sein Roman „Agnes“ war Abiturthema im Fach Deutsch, im Prinz-Max-Palais liest der in Winterthur lebende Autor Peter Stamm (Foto) aus seinem neuen Roman „Archiv der Gefühle“, der vom Rückzug eines Menschen in sein eigenes Inneres und in eine Phantasiewelt während der Einsamkeit und Isolation in der Corona-Zeit handelt (08.11./19:00 Uhr).
Die Bücher des 1961 geborenen slowenischen Schriftstellers, Drehbuchautors und Regisseurs Miha Mazzin wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Im Regierungspräsidium am Rondellplatz liest er aus seinem soeben auf Deutsch erschienenen Roman „Du exisierst nicht“, der sich auf eine verstörende Geschichte mit realem Hintergrund bezieht: 1992 wurden 25.000 Einwohner Sloweniens, die in „der falschen Region“ geboren wurden, ohne deren Wissen einfach aus sämtlichen Datenbanken gelöscht und existierten fortan nicht mehr. Die Protagonistin Zala ist eine dieser „Ausgelöschten“. Als sie in einem Krankenhaus entbinden will, wird ihr Leben zunehmend surrealer und kafkaesker. Das Buch liegt der preisgekrönten Doku-Fiction „Erased“ zugrunde, bei der Mazzini Regie geführt hat (13.11./17:30 Uhr).
Im Meidinger Saal des Regierungspräsidiums entführen Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo mit ihrem Buch „Der Tintenfischer“ in die Abgründe Siziliens. In der Fortsetzung des Kriminalromans „Der freie Hund“ muss Commisario Morello zurück in seine Heimat Sizilien, wo er das Leben einer jungen Nigerianerin retten will (18.11./19:00 Uhr).
Bei der musikalischen Lesung im Regierungspräsidium liest Reinhold Joppich unter dem Motto „Viva la libertà / Es lebe die Freiheit!“ Texte von großen italienischen Autoren wie Dario Fo, Andrea Camilleri, und Stefano Benni, die so aktuell sind wie eh und je. Musikalisch ergänzt wird die Lesung mit „Canzoni della libertà“ die von dem italienischen Musiker Mario Di Leo vorgetragen werden (21.11./11:15 Uhr).
Ebenfalls im Regierungspräsidium stellt Daniela Engist bei einer Lesung mit anschließendem Gespräch ihren Roman „Lichte Horizonte“ vor, in dem sie ihre alten Liebesbeziehungen Revue passieren lässt, über verpasste Chancen nachdenkt und zwischen Ehemann und neuem, aufregenden Freund pendelt (23.11./18:30 Uhr).
In seinem neuen Buch „Die sieben Sprachen des Schweigens“ verbindet der Georg-Büchner-Preisträger Friedrich Christian Delius, der seit fast sechs Jahrzehnten Akteur und Beobachter des deutschen Geisteslebens ist, Zeitgeschichte, Autobiografie und Literaturbetrieb und erzählt von dem Widerspiel von Schweigen und Sprechen, von Jena, von Jerusalem und vom Erwachen nach einem Koma (26.11./19:00 Uhr).
Darüber hinaus gibt es Schülerlesungen, zu denen man sich im Vorfeld anmelden konnte. So wird beispielsweise Markus Orths eine kleine Anleitung zum Schreiben für Kinder vorstellen, die er gemeinsam mit seiner Tochter Lola verfasst hat, verpackt in einen Dialog zwischen Vater und Tochter. Diese ird er vor Ort in einer Schule vorstellen (19.11./10:00 Uhr).
Nähere Einzelheiten dazu, wie zum Rest des Programms auf der Homepage der Bücherschau: www.buecherschau.de
kaho