Der „Belebung künstlerischer Handwerkskunst“ galt die Gründung der Großherzoglichen Majolika-Manufaktur im Jahr 1901, verbunden mit dem Wunsch nach „segensreichem Einfluss“ auf die künstlerischen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Stadt. Zum 120-jährigen Bestehen der Keramikwerkstätte wurde erstmals der Majolika Förderpreis für zeitgenössische Keramikkunst ausgelobt, um den sich mehr als 200 Künstlerinnen und Künstler bewarben. Die von einer Fachjury ausgewählten Werke der 27 Finalisten zeigen die große Breite künstlerischer Arbeitsweisen mit Ton von der klassischen figurativen Skulptur bis zur Installation und dem Einbeziehen neuer Medien. Wie gestaltet sich die Zukunft der keramischen Kunst? Wie könnten die ikonischen Arbeiten von morgen aussehen? Diese Fragen bildeten das Wettbewerbsthema – ist der Name der Karlsruher Majolika doch mit ikonischen Werken wie Max Laeugers Zitronenvase oder Else Bachs – als Bambi berühmtem – Reh verbunden. Aus Belgien, Finnland, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, Korea, Chile, Taiwan und Deutschland stammen die Objekte der Jubiläumsausstellung Ikone 2021, die den Weg für eine Neuausrichtung der Majolika als Kulturinstitution weisen soll.
> Staatliche Majolika Manufaktur, Karlsruhe, Ahaweg 6-8, bis So 16. Januar 2022, Mo-Do 11:30-17:00 Uhr.