Seine Texte sind vielschichtige Kommentare zur bundesdeutschen Gegenwart, die sich einer eindeutigen Deutung ebenso entziehen wie der geschwinden Pointe. Und gerade deswegen sind seine durchtrieben ironischen, hinterfotzig melancholischen Hymnen, Balladen und Oden pures Kabarett und so komisch wie kaum etwas anders in der deutschsprachigen Liedermacherkunst der Gegenwart. Das gilt in vollem Umfang auch für sein aktuelles Album, für das Grebe mit seinem seelenverwandten Kollegen Martin Bechler alias Fortuna Ehrenfeld zusammenarbeitete. Bechler, ein musikalischer Poet wie Grebe, hat gerade in jüngster Zeit Affinität zu Indie, Pop und Rock bewiesen. Und so ist "Popmusik" ein fluffiger Ausflug Grebes in ebendiese (vorzugsweise der 80er und 90er Jahre). Sich in allem vollkommen treu bleibend verspricht Grebe ein buntes Dutzend abwechslungsreicher Songs mit Popappeal, die gleichzeitig eine ironisch-zartbitteren Abgesang bieten, dessen Details in Worten und Sounds stecken. Das wird nirgends deutlicher, als wenn Grebe über das am Boden liegende Tournee-Leben, die gegenwärtig bedrohte Existenz der "Tomatensaftschubse" singt oder Nana Mouskouri covert. Ganz im Trend der Zeit hingegen der Querdenker-Song "Wissenschaft ist eine Meinung" oder das trioeske "Der Klick", der Wunsch nach einer "meganicen Zeit" oder die treffend knappe Analysen von Calvinismus und Adel.
Rough Trade:
roughtrade.de