Trotz Corona geht die Karlsruher Bücherschau in die nächste Runde. Vom 13. bis zum 29. November können Bücherfreunde und -Freundinnen im Regierungspräsidium am Rondellplatz auf Entdeckungsreise durch die Welt der Bücher gehen, Autoren und Autorinnen live erleben, literarische geprägte Filme sehen und Ausstellungen besuchen. Ein Gastland wird es in diesem Jahr coronabedingt nicht geben.
Hier eine kleine Auswahl der Veranstaltungen: In Anlehnung an das Literarische Quartett mit Marcel Reich-Ranicki diskutieren bei der Veranstaltung „Das literarische Buchhandelsquartett“ Paul Kaufmann von der Stephanus Buchhandlung, Volker Hager vom Reisebuchladen Karlsruhe, Diana Knödler von der Buchhandlung Der Rabe und Jördis Schneider-Jung(Foto) von der Buchhandlung Schneider-Jung über aktuelle Bücher und geben persönliche Lesetipps (13.11./19:30 Uhr).
Die Tochter nimmt eine Auszeit und ihre Mutter, soeben vom Ehemann verlassen, soll die schwierigen Enkel in einem chaotischen Haushalt im Stuttgarter Osten übernehmen. In „Aus und davon“ zeichnet die 1970 geborene Anna Katharina Hahn, die als eine der wichtigsten literarischen Stimmen ihrer Generation gilt, ein tiefenscharfes Familienpsychogramm und bietet einen Blick auf Generationen, die sich immer weniger zu sagen haben (14.11./19:30 Uhr).
Um eine unglaubliche Begegnung geht es in „Picknick im Dunkeln“, aus dem der in Karlsruhe lebende Schriftsteller Markus Orths liest. In seinem Buch treffen sich in völliger Dunkelheit der Komiker Stan Laurel, ein Teil des amerikanischen Komiker-Duos Laurel & Hardy und der bereits 1274 verstorbene Theologe Thomas von Aquin, der große Denker des Mittelalters. Beide wissen nicht, wie sie an diesen Nicht-Ort gelangt sind, und begeben sich tastend auf die Suche nach einem Ausgang. Beide lernen voneinander, diskutieren mal urkomisch, mal todernst die großen Fragen des Lebens und unterstützen sich gegenseitig in der Dunkelheit (19.11./19:30 Uhr).
Wer war Margarete Reinhardt? Wer war diese Frau, die in ihren Bars der Prüderie der 50er und 60er Jahre trotzte, die Grenzen der Moral regelmäßig einriss, die mit Adenauer korrespondierte, Filme mit namhaften Größen wie Toni Sailer produzierte und immer wieder im Gefängnis landete? Zwei Jahre lang haben Eva Klingler und Wolfgang Wegner in Archiven und mit Hilfe von Zeitzeugen das Leben der mysteriösen und legendären Rotlichtkönigin des Karlsruher Kiezes erforscht. Herausgekommen ist „Eine Frage der Moral: Margarete Reinhardt, eine Rotlichtkarriere“, das die beiden bei ihrer Lesung vorstellen werden (27.11./19:30 Uhr). - kaho
Infos Karlsruher Bücherschau: https://buecherschau.de