Rollobjekte > Informelle und monochrome Gemälde, Op- und Pop-Art, Medien- und prozesshafte Konzeptkunst umfasst das vielfältige Werk von Ed und Urs Kiënder. Ed zählte in den 1960er Jahren zur europäischen Kunst-Avantgarde und wurde mit Namen wie F.E. Walther, Timm Ulrichs und Vostell in einem Atemzug genannt. Seine Werke waren in wichtigen Ausstellungen der ZERO-Bewegung und der Neuen Tendenzen vertreten. Ab 1969 arbeitete er offiziell mit seiner Frau zusammen. Das im Rheinland ansässige Künstlerpaar beendete 1973 seine Produktion, und heute ist das Werk von Ed, Jahrgang 1925, der 1996 starb, und seiner 1936 geborenen Ehefrau Ursula, genannt Urs, größtenteils vergessen. Das ZKM unternimmt mit der Ausstellung „Vom Rollbild zum Rollraum“ eine Wiederentdeckung des Künstlerpaares, das eines der ersten Environments in Deutschland schuf, ein dreidimensionales Raumbild, das vom Publikum betreten werden konnte. Rund 80 Arbeiten aus allen Schaffensperioden zeigt die erste Einzelausstellung des Künstlerpaars nach 1968. Als Markenzeichen des Duos galten die Rolle sowie Rollobjekte unterschiedlichster Art, etwa aus eingeschnittenen und gerollten Leinwänden. Ab Ende der 1960er Jahre schufen Ed und Urs Kiënder vom Publikum nutzbare Aktionsgeräte wie eine „Laufrolle“. Ihre letzte Werkgruppe thematisiert auf seriellen Fototafeln gesellschaftliche Rollen- und Verhaltensmuster.
> ZKM Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe, Lorenzstraße 19, Sa 26. September 2020 - So 10. Januar 2021, Mi-Fr 10:00-18:00 Uhr, Sa 11:00-18:00 Uhr, So 11:00–18:00 Uhr.