Substage zu Coronazeiten

Das größte Problem war ganz klar, dass uns von einem Tag auf den anderen alle Einnahmen weggefallen sind bei gleichbleibenden Ausgaben“, darin sind sich Fabienne Seither und Vivien Avena einig. „ Alle pandemie-gerechten Konzepte für bestuhlte Social Distance Konzert sind aus finanzieller Sicht sowieso kaum machbar – streng genommen müssten wir den Club eigentlich zulassen, um zu überleben. „Realistisch gesehen wird es vor Sommer/Herbst 2021 für die Livebranche keinen Re-Start geben“, darin sind sich Fabienne Seither und Vivien Avena einig. „Bis dahin müssen wir uns mit alternativen Nutzungskonzepten für die Halle irgendwie über Wasser halten. Wir basteln gerade an corona-konformen Konzert-Konzepten und sind in Gesprächen über etwaige Kooperationen. Ohne zu viel zu verraten: Möglicherweise wird Kunst eine Rolle spielen. Eigentlich ist jetzt ja die Stunde der Locals, d.h. der lokalen Bands und Projekte. Diese Shows sind in Verbindung mit Streaming gut planbar.“ Seit Mai ist das Substage Café wieder geöffnet und auch das „Apéro“-Format am Freitag findet Anklang. Finanziell ausreichend sei dies allerdings nicht, so die beiden weiter. Auch das „Toujours Kultur!“ Festival sei ein Null-Null-Geschäft für das Substage gewesen, hätte die beteiligten Institutionen aber sichtbar gemacht. Ein gutes Zeichen und ein Signal an die Stadt, die auch reagiert hat. „Wir versuchen zuversichtlich zu bleiben und tatsächlich gewöhnt man sich fast ein bisschen an die Unsicherheit. Letztlich müssen wir von Monat zu Monat schauen, wie wir über die Runden kommen. Wir werfen weiterhin all unseren Elan in diesen Club. Schließlich ist aufgeben nach 30 Jahren überhaupt keine Option!“

Alter Schlachthof 19, Karlsruhe