Sein öffentliches Wirken begann Theodor W. Adorno in jungen Jahren als Musikkritiker in Zeitungen und Zeitschriften. Später wurde er zum einflussreichsten Denker Nachkriegsdeutschlands, dessen Grundlagen er vor dem Hintergrund der jüngsten Geschichte unerbittlich analysierte. Wie kaum ein anderer wirkte er als „öffentlicher Intellektueller“ mit Reden, Rundfunkvorträgen und Publikationen auf das kulturelle und intellektuelle Leben ein und trug – mit allgemeinverständlichen Vorträgen – gewollt und mittelbar zur demokratischen Reeducation des deutschen Volkes bei. Als Philosoph und Soziologe diskutierte Adorno das Schicksal der Öffentlichkeit und des autonomen Individuums unter Bedingungen einer industrialisierten Medienproduktion. So hallen auch heute noch viele seiner Urteile durch die Debatten und gerade angesichts der Verbreitung von „Fake News“, von Big Data, Social Media und digitalem Populismus könnte Adornos kritische Theorie wieder als kritische Referenz für eine philosophisch informierte, soziologisch fundierte Medienkritik dienen. Anlässlich des 50. Todestages von Theodor W. Adorno konzentriert sich eine zweitägige internationale Konferenz auf seine theoretischen Ansätze über die Gefahren und Potenziale moderner Medien und die Relevanz seiner
kritischen Theorie in der zeitgenössischen Kritik der digitalen Kultur. > Fr 13. Dezember 2019, 14 – 21.30 Uhr, und Sa 14. Dezember, 9.30 – 18 Uhr, HfG Karlsruhe und ZKM, Lorenzstraße, Karlsruhe