Was früher die „Elise“, heute ist es die „Amélie“. Kaum eine junge Klavierspielerin, die nicht seine lyrischen vier Akkorde und die melancholische Hand von Tönen anstimmt, die der Bretone für die fabelhafte Welt der Amélie kombinierte. Die Filmmusik machte den in Insiderkreisen bekannten, vom westlichsten Zipfel des europäischen Festlandes stammenden und zwischen Folk und Minimal Music wandernden Multiinstrumentalisten auf einen Schlag berühmt. Der Komponist lebt auf der Insel Ouessant, einem eigenwilligen und herb-schönen Felsen vor der Westspitze der Bretagne. Lange Zeit galt dieser Punkt als das sturm- und wellenumtoste Ende der Welt. Aus dem Zusammentreffen von Natur und Mensch zieht Tiersen denn auch die Inspiration zu einer Musik, mit der er seiner Heimat ein musikalisches Denkmal setzen will.
> So 22. September 2019, 20 Uhr, Liederhalle, Berliner Platz 1-3, Stuttgart