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Archiv: 11.2006
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5. Stummfilmtage

Mit Live-Musik

Bild - 5. Stummfilmtage
In diesem Jahr hat das Studentische Kulturzentrum in Gestalt von Josef Jünger erstmals das ZKM als Kooperationspartner für die Stummfilmtage gewonnen. Daher sind zwei Filme nicht nur im Studentenhaus (Adenauerring 7), sondern auch im ZKM zu sehen.

Es sind die titelgebenden Filme der diesjährige Stummfilmtage „Von Caligari zu Metropolis“. „Das Cabinet des Dr.Caligari“(1919) von Robert Wiene und „Metropolis“ (1926) von Fritz Lang markieren Anfang und Ende der expressionistischen Ära des deutschen Films. Es sind auf jeden Fall die bekanntesten deutschen Stummfilme überhaupt.

Wenn man in Sachen Film mitreden will, sollte man sie gesehen haben - natürlich mit musikalischer Begleitung.

Los geht´s mit „Dr.Caligari“ (Studentenhaus 17., 20.30 Uhr/ ZKM 18., 21 Uhr) un der Musik vom Karlsruher Improvisationsensemble mit Holger Ebeling, Ilmar Klahn, Bhadra H.Nofer, Hartmut Nieder und Joachim Klaasen. Es geht um einen Schlafwandler, der auf Geheiß eines irren Hypnotiseurs Morde begeht. Die perspektivisch verzerrten Kulissen, die aberwitzige Schlußpointe und die schauspielerischen Leistungen machen den Low Budget-Film zu einem Meilenstein der Filmgeschichte.

Ungeheuer war hingegen der Aufwand, den Fritz Lang für das Science-Fiction-Spektakel „Metropolis“(ZKM 17., 20 Uhr/Studentenhaus 18., 21 Uhr) betrieb. Er brachte die UFA damit an den Rand des Ruins. Die propagierte Versöhnung von Arbeit und Kapital wirkt wie bebilderte NS-Ideologie. Aber es gibt auch sehr viel zukunftsweisende Details in der Gestaltung einer Welt, in der die herrschende Klasse in einer lichten, hochtechnisierten Zivilisation lebt, während unter der Erde die Arbeiter schuften. Das Ensemble Sorpresa um den Geiger Felix Treiber, ehemals stellvertretender Kapellmeister der Badischen Staatskapelle, spielt dazu die Musik.

„Das Wachsfigurenkabinett“ (18., 18 Uhr) von Paul Leni ist ein Art Fantasy-Horrorfilm. Die Figuren eines Wachsfigurenkabinetts erwachen zum Leben. Bizarre Bauten, malerische Dekors und einige Filmtricks machen den Film zu einem gruseligen Vergnügen, das Frieder Egri (Klavier) und sein Ensemble musikalisch zu steigern versuchen.

„Die Bergkatze“(1921) ist eine exotische Räuberpistole von Ernst Lubitsch. Cornelia Brugger und ihre Capella Obscura machen am 19., um 19.30 Uhr, die Begleitmusik dazu.

Am 19. gibt es um 15 Uhr ein Sonderprogramm, das auch jüngere Filmfans ansprechen soll, mit einem Kurzfilm von Charlie Chaplin und „Die Wunderuhr“(1928), einen Animationsfilm des russischen Film-Zauberkünstlers Ladislas Starewitch. Das Kinderstreichorchester Saitenwind des Badischen Konservatoriums und des Kammerorchesters Malsch machen die Töne zu den Bildern.

Das Sonderprogramm wird eine Woche später (26., 15 Uhr) wiederholt.

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