Muscle Memory > WYSIWYG, das Akronym für den Grundgedanken „What You See Is What You Get“, spielt bei der Arbeit von Nina Canell keine Rolle, ganz im Gegenteil. Wärme, Elektrizität, Viskosität, Widerstandskräfte und den Informationsfluss kann man nicht sehen. Quergeschnittene Überseekabel, während der Ausstellungsdauer langsam dahinfließende Harze, von mag(net)ischen Kräften in der Luft gehaltene Nägel und Installationen, die elastische Materialien vorübergehend deformieren, dienen der in Berlin arbeitenden schwedischen Künstlerin als materialisierte, metaphorische Objekte der im Verborgenen stattfindenden Energien, Prozesse und Transformationen. Baden-Baden zeigt die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlerin in Deutschland seit acht Jahren und versammelt über 20 Arbeiten der international vielbeachteten Bildhauerin, die mit synthetischen und organischen Materialien, mit Fundstücken und Alltagsgegenständen eine ganz eigene Methode der Visualisierung des Unsichtbaren gefunden hat.
> 6. Juli - 20. Oktober 2019, Kunsthalle Baden-Baden, Lichtenthaler Allee 8a, Di-So 10 bis 18 Uhr, Eröffnung Fr 5. Juli 2019, 19 Uhr