In ihrer Heimat gilt Hanane Hajj Ali als bekannte Schauspielerin, doch gibt es im Libanon keine Bühne, auf der sie ihr Einfrau-Stück zeigen könnte, das das Schicksal der Medea von verschiedenen Seiten und Einzelschicksalen aus beleuchtet. So sucht sie bevorzugt Alltagsräume auf, in denen sie ihrem faszinierenden Spiel mit Identitäten und Ebenen nachgehen kann. Die Mittfünfzigerin treibt regelmäßig Sport, um sich fit zu halten und Osteoporose, Übergewicht und Depressionen im Zaume zu halten. Während sie joggt, begegnen ihr vergangene Träume und Wünsche, Hoffnungen und Enttäuschungen, ihr begegnen alte Bekannte wie auch frühere Rollen. Sie enthüllt einen Blick auf die libanesische Gesellschaft und das Leben als Frau, Ehefrau und Mutter, das von Brüchen gekennzeichnet ist. Das Gastspiel in arabischer Sprache wird deutsch übertitelt. > Badisches Staatstheater, Hermann-Levi-Platz 1, 20 Uhr