Kaum eine Situation ist so unbeständig, so unberechenbar wie die in Israel und Palästina. Nicht nur die Menschen vor Ort sondern auch die internationale Politik und der interreligiöse Dialog blicken täglich neue Entwicklungen. Um diese Entwicklungen zu evaluieren, die unterschiedlichen Perspektiven zu hören und um einen Blick in eine unsichere Zukunft zu werfen, lädt die Evangelische Kirche in Karlsruhe Impulsgebende aus unterschiedlichen Disziplinen ein. Unter den Vortragenden finden sich Regisseur Avishai Milstein, Kerstin Müller, ehemalige Leiterin des Tel-Aviv-Büros der Heinrich Böll-Stiftung, Dr. Tamara Or, Vorstand der Stiftung Deutsch-Israelisches Zukunftsforum sowie Wolfgang Schmidt, Propst der Evangelischen Kirche in Jerusalem. Kaum eine Situation wird freilich vor allem auch in Deutschland in ihrer Beurteilung so emotional bewertet wie die Problematik in Israel. So ist diese Veranstaltung eine Art Aufarbeitung eines Vorfalls vor einigen Monaten, als Vertreter der Evangelischen Kirche in Karlsruhe den israel-kritischen Journalisten Andreas Zumach einluden und der Dekan Thomas Schalla ihn aufgrund kritischer Reaktionen geschwind wieder auslud. Das ungeschickte Vorgehen zeigte einmal mehr, dass die Grenze zwischen Israelkritik und Solidarität mit dem palästinensischen Volk auf der einen und antisemitischen Vorurteilen auf der anderen Seite oft schwer zu ziehen ist, was in Deutschland angesichts seiner Geschichte eine ganz besondere Dynamik entfaltet. > Kulturzentrum Tollhaus, Alter Schlachthof 35, Karlsruhe, 18 Uhr