"Pflanzen und Tiere"> Seine Bilder können im Raum herumstehen oder im Freien liegen, sich an Wände lehnen oder ganz konventionell an der Wand hängen, doch herkömmliche Abbildungen sind die Malereien des Karlsruher Künstlers Jens Stickel eigentlich nie. Sie sind Ergebnisse eines körperlichen Prozesses, einer Auseinandersetzung mit Format, Farbe und Armlänge, einer Liaison von Bewegung und Material und der Entscheidung darüber, aufzuhören, wenn es interessant genug geworden zu sein scheint. „Neugierde und Ungeduld, der Wille zum Handeln und die Lust am Beobachten“, liegen laut Stickel als Motivation im Hintergrund. Farbig bunt, ohne eine expressive Malgeste erkennen zu lassen, treten seine Werke mit ihrer Umwelt in Kontakt, nicht als Dekoration sondern als kampflustiger Angriff und Eingriff in die vorübergehende Umgebung. Dass sie sich in dieser Konfrontationdurchaus verändern, beschädigen lassen und weiterentwickeln können, genießt Stickel ausdrücklich, denn das fertige, definitiv abgeschlossene Bild gibt es in seiner Vorstellung nicht. Warum die Ausstellung denn nun "Pflanzen und Tiere“ heiße, darauf gab es bis zum Redaktionsschluss noch keine schlüssige Erklärung - das sollte man schon selbst erkunden.
> 10.5. bis 19.6.2019, Galerie Clemens Thimme, Lorenzstraße 2, Karlsruhe, Mi - Fr 14 - 18 Uhr