Film und Musik widmet sich die 17. Ausgabe der sonntagnachmittäglichen Schauburg-Filmreihe Traumfabrik, die sich vom 5. Mai bis in den Juli mit höchst unterschiedlichen Aspekten des symbiotischen Verhältnisses befasst. Mit kundigen Einführungen des Film- und Medienästhetikers Wolfgang Petroll und anschließendem Publikumsgespräch gibt es in der frühsommerlichen Reihe ein Wiedersehen mit einigen der bedeutendsten Klassiker der Filmgeschichte, alleine im Mai stehen mit Fritz Langs Stummfilmmonument „Metropolis“ (12. Mai), und Charlie Chaplins virtuosem Tonfilm ohne Worte „Moderne Zeiten“ epochale Werke der Filmkunst auf dem Programm. Als Beitrag zum überregional beachteten Technicolor-Festival der Schauburg beteiligt sich die Traumfabrik am 26. Mai mit einer raren Aufführung von „Woodstock“ aus dem Jahr 1970, der nicht nur durch seine Musik Generationen, sondern auch das Genre des Konzertfilms prägte. Während viele Filmkompositionen ohne weiteres im Konzertsaal bestehen können, wie die populären Filmmusikkonzerte beweisen, entfalten sie ihre eigentliche Wirkung erst im vielschichtigen Zusammenspiel von Tonspur und Bildfolgen, bei dem das Ganze tatsächlich zu mehr als der Summe seiner Teile wird. Kreuz und quer durch die Filmgenres haben Petroll und Schauburg-Chef Herbert Born Filme ausgewählt, die mediengeschichtlich von besonderer Bedeutung sind und einen Bogen von den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bis zum Musiker-Biopic „Inside Llewyn Davis“ der Coen-Brüder aus dem Jahr 2013 reichen. Mit der Reihe, zu der auch ein Ende Juni beginnendes Filmseminar zum Thema gehört, feiert das Kino die Schauburg ihr 90-jähriges Bestehen. In einer Galavorstellung zur Eröffnung der 17. Traumfabrik begegnen am 5. Mai zwei Avantgardefilme der 1920er Jahre - „Entr’acte“ (René Clair, Francis Picabia 1924) und „Un Chien andalou“ (Luis Buñuel, Salvador Dalí 1929) - der Musik des Kammerflimmer Kollektiefs (Foto). Die Karlsruher Formation, die kürzlich ihr elftes Album „There are actions…“ veröffentlichte, betont in ihren Filmkonzerten die nichtillustrierende Autonomie der Musik, die gerade im Tanz mit den bewegten Bildern zu ganz neuen Erfahrungen führt.
> ab 5. Mai, jeweils sonntags um 15 Uhr, Filmtheater Schauburg, Karlsruhe, Marienstr. 16