Anarchist aus Karlsruhe, Sozialist aus Berlin > Am 2. Mai jährt sich zum hundertsten Male der Tag, an dem Gustav Landauer nach Niederschlagung der Münchner Räterepublik im Gefängnis München-Stadelheim von Freikorpssoldaten ermordet wurde. In seinem Vortrag gibt Jan Rolletschek, der in Berlin Kulturwissenschaft, Geschichte und Philosophie studiert hat, eine Einführung in Leben und Denken Landauers. Jan Rolletschek beschäftigt sich seit 2010 mit Gustav Landauer, promoviert seit Ende 2014 über die Spinoza-Rezeption Gustav Landauers und hat 2015 in Berlin die Gustav Landauer Denkmalinitiative mitgegründet. Landauer, den der Philosoph Constantin Brunner schon 1904 für den hervorragendsten Vertreter des Anarchismus in Deutschland hielt, war, wie er selbst einmal einräumte, ohne sich noch so zu nennen, schon in seiner Geburtsstadt Karlsruhe zum Anarchisten geworden. Im Anschluss an den Vortrag diskutieren Jan Rolletschek und Barbara Kuon über Gustav Landauers politisch-philosophisches Projekt und sein Engagement im nur kurze Zeit währenden radikaldemokratischen Experiment „Räterepublik Baiern“ (1918/1919). Bis zum 10. Mai gibt es übrigens eine kleine Ausstellung im Karlsruher Generallandesarchiv, die neue Details zum Mord an Gustav Landauer beleuchtet. kaho > HfG, Raum 112, Lorenzstr. 15, Karlsruhe, 20 Uhr