Er begann seine Karriere als Keyboarder der Politrocker Checkpoint Charlie, macht Weltmusik, als es diesen Begriff als Sparte lange noch nicht gab, er schrieb experimentelle Kompositionen und wirkte an der Musikhochschule als starker Motor für die freie Improvisation, beschäftigte sich früh mit Synthesizern und dem Sampler, der ihm später feinste Klänge „mikroskopieren“ half. Seit 2017 befindet sich der künstlerische Nachlass des 2013 gestorbenen Karlsruher Komponisten und Medienkünstlers Joachim Krebs in der Badischen Landesbibliothek und dem ZKM. Die Partnerin und künstlerische Weggefährtin Sabine Schäfer und die Musikwissenschaftlerin Stefanie Steiner-Grage erarbeiteten eine umfangreiche Ausstellung, die beide Teile des Nachlasses vernetzt und ebenso traditionell notierte E-Musik-Partituren wie audiovisuelle Werke zeigt, mit denen sich Krebs gemeinsam mit Schäfer in den letzten Jahrzehnten vorwiegend beschäftigte. Die Besucher haben die Gelegenheit, die vielfältigen Facetten seines kreativen Wirkens und Denkens in Ton, Film, Bild und Schrift multimedial zu erkunden. Über Audio-QR-Codes können innerhalb des WLANs der Badischen Landesbibliothek zudem Interviews, Texte des Künstlers, Rundfunksendungen sowie Klangbeispiele abgerufen werden. Auf der Webseite der Bibliothek ist zudem ein virtueller Katalog mit sämtlichen Begleittexten und Exponaten der Ausstellung zugänglich. Zum Hören, muss man allerdings schon in die Landesbibliothek kommen, wo ein umfangreiches Begleitprogramm die Ausstellung ergänzt.

> bis 8. Juni 2019, Badische Landesbibliothek, Erbprinzenstraße 15, Karlsruhe, Mo–Fr 9–19 Uhr, Sa 10–18 Uhr