Angesichts erodierender Kräfte, die auf die Gesellschaft wirken, ist Kultur „noch wichtiger“ geworden, stellt Kulturbürgermeister Albert Käuflein (Foto) fest. Weil sie nämlich kein Luxus sei, „den wir uns leisten, wenn alles andere bezahlt ist, sondern weil Kultur Menschen verbindet und Gesellschaft zusammenhält“, sagte er bei der Vorstellung kultureller Schwerpunkte der Stadt Karlsruhe für 2019.
70 Jahre nach Inkrafttreten des Grundgesetzes steht die Verbindung von Kunst, Kultur und Recht im Zentrum vieler Veranstaltungen, um weiter gemeinsam an einer offenen, demokratischen Gesellschaft zu arbeiten.
Dazu zählen ein Verfassungsfest im Mai, eine Ausstellung zur Nachkriegskunst in Karlsruhe in der Städtischen Galerie ab Sommer und die Präsentation zu Karlsruhe in der Weimarer Republik im Herbst im Stadtmuseum. Das 2014 vom Gemeinderat verabschiedete „Kulturkonzept 2025“ definiert Kultur in Karlsruhe als ein Grundrecht. Angesichts der Veränderungen in der Gesellschaft soll es nun fortgeschrieben werden. Foren für seine Weiterentwicklung sind die von Kulturamtsleiterin Susanne Asche moderierten Kulturfrühstücke, ein für den Sommer geplanter Workshop sowie Diskussionen in Gremien und Netzwerken Karlsruher Kulturakteure. Asche hob die Themen Menschen- und Grundrechte, Raum und Räume sowie Digitalisierung und Internationalisierung als Aspekte städtischer Projekte für 2019 hervor.
Die Antirassismuswochen als klares Bekenntnis der Stadtgesellschaft summieren sich darunter sowie Pläne zur Sanierung des Prinz-Max-Palais, das Digitalisieren der Sammlung der Städtischen Galerie und der Ausbau internationaler Vernetzung der Kulturarbeit. Es brauche beides, große Institutionen und die breite Basis, „um mit der Sprache von Kunst, Kultur, Forschung und Bildung den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und die kulturelle Vielfalt und Diversität der Lebensentwürfe als Reichtum zu begreifen“, so Käuflein.