„tin and paint“ ist die Ausstellung mit Radierungen von Ulrich J. Wolff überschrieben, in denen sich der Betrachtende vor der massiven Häuserwand einer undefinierten Großstadt oder mitten in einem kargen, verschneiten Wald zu befinden scheint, wo er zwischen den Baumstämmen hindurch in eine verschwommene Weite blickt. Die Perspektiven muten unangenehm, sogar unheilvoll an, besitzen aber eine unheimliche Anziehungskraft. Grundlage dieser Bilder, deren Unschärfe den Eindruck einer verschwommenen Momentaufnahme vermitteln, sind banale Fotografien aus dem Internet, deren Auflösung nach allgemeinem Empfinden unbrauchbar ist. Durch die Dekonstruktion auf dem Weg zu den Unikaten großformatiger Aquatinta-Radierungen gehen viele Details des ursprünglichen Motivs verloren, die Bilder wirken menschenleer, Lichter werden zu spothaften Unterbrechungen der Dunkelheit, Häuser zu einem unklaren Raster, Bäume zur vertikalen Taktung des Bildes.
> Galerie Knecht und Burster, Karlsruhe, Baumeisterstraße 4, bis Sa 2. März, Mi-Fr 14 bis 18 Uhr, Sa 12 bis 15 Uhr.