Mit dem Cyberpunk-Film „Tetsuo – Iron Man“ von 1989 des japanischen Regisseurs Shinya Tsukamoto wird im Basar Bizarre im Januar ein Leckerbissen serviert. Untermalt von hämmernden Industrialklängen zwischen Einstürzende Neubauten und frühen Nine Inch Nails lässt Tsukamoto seine Schwarz-Weiß Bilder Amok laufen. Dialoge gibt es so gut wie keine, die Protagonisten bleiben namenlos, Erklärungen gibt es keine. „Tetsuo – Iron Man“ ist ein rasanter Psychotrip, ein mitreißender Experimentalfilm, dessen Albtraumsequenzen mit einer entfesselten Kamera gefilmt scheinen. Ein Geschäftsmann (Tomorowo Taguchi) überfährt einen Metallfetischisten - gespielt von Regisseur Shinya Tsukamoto selbst - und entdeckt daraufhin eines Morgens beim Rasieren einen Metallstift in seiner Wange. Die Mensch-Metall-Fusion beginnt. Unvergesslich die Liebesszene des Protagonisten mit seiner Freundin – gespielt von der Kei Fujiwara, die später selbst experimentelle Filme drehte – bei der sein Penis zur Elektrobohrmaschine mutiert.
05.01.,21:14 Uhr, Kinemathek/Studio 3, Kaiserpassage, Karlsruhe