Café Milonga

‏ ‏Über wohl keinen anderen Tanz wird so viel philosophiert wie über den Tango. Tango tanzen heiße, sich für drei Minuten zu verlieben. In inniger Umarmung mit der Musik und dem Partner werde aus zwei fremden Menschen ein Paar, ein Körper, der alles um sich vergesse und in seiner eigenen Welt versinke. In Argentinien und im Tango sei ein Mann noch ein Mann und eine Frau eine Frau. Die Rollen im Tanz seien klar verteilt: der Mann führt und die Frau folgt. Wenn Frau sich ganz als Frau fühlen wolle, dann müsse sie nach Buenos Aires gehen. Der Tanz sei ein Spiel zwischen Mann und Frau mit gegenseitiger Achtung und Respekt. Es sei kein Kampf um Macht, sondern die Partner begegneten sich auf Augenhöhe und forderten sich gegenseitig heraus, mit dem Ziel, das Beste aus dem anderen hervorzuholen. Keine Frage, der argentinische Tango erzählt von Liebe und Zärtlichkeit, von Betrug und Hass, von Hoffnung, Verzweiflung, Schmerz und unendlichem Glück. Tres minutos con la Realidad nannte Astor Piazzolla einen seiner Tangos: drei Minuten mit der Wirklichkeit. An zwei Nachmittagen wird die Orgelfabrik zur stimmungsvollen Location für ein Café Milonga, in dem von den Klassikern über Elektro- und Neotango bis hin zu Non-Tango alles erklingt, was das Herz der Tangofreunde höher schlagen lässt Auf die heutige Practilonga folgt dann morgen die Milonga von 15 bis 20 Uhr mit dem Berliner DJ Jens Stuller. > Orgelfabrik, Amtshausstraße 17-19, Karlsruhe-Durlach, 15 - 18 Uhr