„Wer heißt schon gerne wie einer, der sich in den Kopf geschossen hat?“ fragt der 15-jährige Cobain, mit eindringlicher Sanftmut dargestellt von Bas Keizer, gleich zu Beginn. Das Sozialdrama der niederländischen Regisseurin Nanouk Leopold lief auf der diesjährigen Berlinale in der Sektion Generation 14plus und erzählt von einer Mutter-Sohn-Beziehung mit vertauschten Rollen. Cobain liebt seine junge Mutter Mia (Naomi Velissariou), doch er möchte, dass sie endlich ihren selbstzerstörerischen Lebensstil ändert, da sie erneut schwanger ist. Zerrissen zwischen der Aussicht auf ein anderes Leben in einer Pflegefamilie, einem Zuhause und der Angst um seine Mutter, die alle außer ihm bereits aufgegeben haben, irrt er durch die Straßen und trifft dabei alte Bekannte, Mitarbeiter des Jugendamtes und der Methadonvergabestelle. Bei aller Härte ist der Film niemals deprimierend – ganz im Gegenteil: „Cobain“ erzählt auf ergreifende Weise die Geschichte eines Jugendlichen, der früh erwachsen wird und dabei über sich selbst hinauswächst.
> Kinostart 13.09.