Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 09.2018
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Nichts ist, wie es mal war

Das „Jahrhundert“ ist ein gutes Beispiel. 2003 gab es den sogennanten Jahrhundertsommer – und schwupps, schon nach 15 Jahren war das Jahrhundert vorbei, denn auch der diesjährige Sommer hatte wieder Extremes zu bieten. Oh, was haben wir gelitten – vor allem an den Begleiterscheinungen der anhaltenden Trockenheit. Weil unser Bürodespot eine Wasserknappheit befürchtete, weigerte er sich zu duschen, mit der Begründung, die Brauereien bräuchten das Wasser nötiger.
Erst der Hinweis, dass es uns nach wochenlangen Versuchen nicht gelungen ist, mit Mundschutz verständlich zu telefonieren (wir bitten an dieser Stelle unsere Gesprächspartner um Entschuldigung und bedanken uns für ihre Geduld), brachte ihn dazu, ein wenig Wasser über sich laufen zu lassen. Ins Freibad geht er nämlich prinzipiell nicht, aus der sicherlich übertriebenen Angst, gelegentlich eine Urinspur zu kreuzen.

Das Thema beschäftigte ihn übrigens auch in seinem Urlaub am Bodensee. Nachdem er erfuhr, dass der Bodensee als Trinkwasserreservoir auch von Stuttgart genutzt wird, vermutete er, dass badische Urlauber und Aktivisten mit einem hämischen Grinsen und glasigen Augen beim Baden in den See pieseln - vermutlich noch mit einem leise gemurmelten „Wohl bekomms“. Damit war für ihn der See tabu.

Aber im Ernst: wenn man bedenkt, wie fahrlässig wir mit dem hohen Gut „Wasser“ umgehen, da kann uns schon Angst und Bange werden: Da schütten Landwirte Unmengen von Jauche auf die Felder und verseuchen das Grundwasser mit Nitraten, zudem soll Fracking – die Gasförderung mit eingepressten Chemikalien in Erdschichten - erlaubt werden. Da kann es dann schon sein, dass reines Wasser für die Brauereien irgendwann knapp wird. Dann allerdings, wird es hart. Sehr hart. Genießen wir also jeden Schluck dieses herrlichen Getränks, so lang es noch geht. Wohl bekomms!