Lange Jahre, seit 1979, stand die Skulptur „Baummark II“ von Horst Egon Kalinwoski im Karlsruher Botanischen Garten: ein Baumstumpf, darauf ein Stück Stamm, aus dem, als sei es Mark, bronzene Masse quillt. Da das organische Material mit der Zeit verrotte, modellierte der Künstler die hölzernen Teile nach und goss sie ebenfalls in Metall. Die so entstandene Bronzeplastik kam 1998 als Dauerleihgabe des Landes Baden-Württemberg zur EnBW, wo sie im ersten Innenhof des Konzernsitzes steht. 20 Jahre nach der Übergabe zeichnet eine Ausstellung die komplexe Entstehungsgeschichte des Werks nach, das Kalinowski als „ein Denkmal für einen gefällten Baum“ verstand. Zu sehen sind Exponate öffentlicher und privater Leihgeber. Die Ausstellung vergleicht die Großplastik mit den beiden anderen „Baummark“-Versionen und ordnet sie unter den Themen „Baum“ und „Wunde“ ins Gesamtwerk ein. Der von 1972 bis zu seiner Emeritierung 1989 als Professor an der Karlsruher Kunstakademie lehrende, 2013 verstorbene Kalinowski verwendete in seinen Arbeiten insbesondere auch den Werkstoff Leder.
> Fr 4. Mai - Fr 6. Juli 2018, EnBW, Karlsruhe, Durlacher Allee 93, Mo-Fr (nur an Werktagen) 10:00-18:00 Uhr.