Er war einer der Helden der frühen Fußballjahre. Julius Hirsch war für seine gebückte Laufhaltung und seine beidfüßige Schussstärke bekannt, wurde zweimal Deutscher Meister, war Nationalspieler und nahm 1912 an den Olympischen Spielen teil. Als Jude wurde er 30 Jahre später nach Auschwitz deportiert und 1943 ermordet. Spät hat der DFB Hirsch ihn und seinen ebenfalls aus Karlsruhe stammenden jüdischen Kollegen im deutschen Nationaldress Gottfried Fuchs entdeckt und vergibt seit 2005 den Julius Hirsch Preis für gesellschaftliches Engagement für Freiheit, Toleranz und Menschlichkeit. Auch stammt vom Fußballverband in Tagen, da Antisemitismus, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland und Europas Stadien erschreckend zunehmen, die Anregung über Julius Hirsch ein Theaterstück zu schaffen. Jürgen Zielinski hat dies im vergangenen Jahr am Theater der jungen Welt in Leipzig mit großem Erfolg herausgebracht und tourte damit durch eine Reihe von Bundesligastädten. Nun kommt das für Menschen ab 15 Jahren empfohlene „Juller“ nach der Biografie des deutsch-jüdischen Fußball-Nationalspielers endlich auch nach Karlsruhe.
(Foto: Tom Schulze)
> Di 8. Mai 2018, 20 Uhr, Mi 9. Mai, 11 Uhr, Badisches Staatstheater, Hermann-Levi-Platz 1, Karlsruhe