Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 10.2006
Verschiedenes Meldungen

 

25 Jahre Freies Tanzen

Fast nichts ist unmöglich !

Musikalische Trends kamen und gingen, die Karlsruher Club- und Veranstalterszene wandelte sich fast komplett, doch das Freie Tanzen im Alten Stadion zieht noch immer jeden Sonntag viele Menschen an, die hier besser als anderswo ungestört tanzen können. Leute, die schon seit den Anfängen immer wieder in die denkmalgeschützte Halle kommen, tanzen neben Studenten, die zum Start der Veranstaltung noch nicht einmal geboren waren. Das exakte „Geburtsjahr“ des Freien Tanzen weiß keiner der heute noch Aktiven mehr, auf jeden Fall zwischen 1980 und 1982.
Vieles ist hier völlig anders als in Clubs oder bei anderen Tanzveranstaltungen. Da keine Getränke verkauft werden gibt es keinen Konsumzwang und keine Alkoholprobleme. Geraucht wird in der ehemaligen Sporthalle natürlich auch nicht. In der warmen, herzlichen Atmosphäre hat man viel mehr Platz zum Bewegen als auf normalen, vollgedrängten Tanzflächen. Der Eintritt ist frei. Die meisten Leute tanzen barfuss und statt auf Stühlen sitzt man zwischendurch auf Bänken oder auf dem Boden.
Vor allem aber durch das grenzenlose musikalische Spektrum hebt sich die Musik der derzeit 9 DJs und einer DJane völlig vom Rest ab. Das Motto lautet: Fast nichts ist unmöglich! Vorhin liefen ein paar aktuelle Sommerhits, jetzt beherrschen fast vergessene Jazzrock-Rhythmen der 70er Jahre die Tanzfläche. Wer das Freie Tanzen kennt, der weiß, dass als nächstes auch World Music, Rockhämmer, Klassik oder ein NDW-Hit gespielt werden kann. Das einzige Vorhersehbare am Programm ist, dass wirklich nichts vorhersehbar ist. Klingt paradox, funktioniert nun aber schon seit einem viertel Jahrhundert. Niemand weiß, was am jeweiligen Abend auf ihn zukommt. Immer zwei DJs wechseln sich an einem Abend ab. Je nach Geschmack werden manchmal den halben Abend über bekannte Hits zum Abzappeln gespielt, an anderen Abenden kann auch kopflastige Musik für kreative Bewegungsabläufe im Vordergrund stehen. Auf eine Stunde Irish Folk bis African Drums kann nahtlos ein längerer Block House und Charts folgen. Es fällt auf, dass die jungen DJs gerne alte Klassiker auflegen, die älteren dagegen lieber Titel spielen, die sie nicht schon seit Ewigkeiten im Programm haben.
Der Begriff „Frei“ steht aber nicht nur für das Musikprogramm und die Art, wie jeder sich bewegen kann, sondern auch für „frei von Diskriminierung“. Wo sonst spielen Nationalität, Alter, Hetero oder Homo wirklich keine Rolle´ -gk
Jeden Sonntag 21-23.30 Uhr im Alten Stadion in der Uni, Paulckeplatz,

Weiterführende Links

Weitere Infos