Rückspiegeleiland > Pathos und Idylle, als wäre es ein Bildstück über Omas Sofa, so wirkt der erste Eindruck, wenn man den Werken des in Berlin lebenden Thomas Behling gegenübertritt. Doch schon seine Ausstellungstitel wie „Auf dickem Eis dünne Löcher bohren“ oder eben „Rückspiegeleiland“ lassen die verschmitzte Perfidie erahnen, die dem trügerischen Spiel des Objekts innewohnen. Behling nutzt häufig altes Material wie opulente Rahmen oder gefundenes meist triviales Bildmaterial und gibt Neuem den Anschein „alt“ und „authentisch“, um hinterrücks die Grenze zwischen kritischer Analyse und naiver Huldigung, zwischen Ernst und Ironie geschickt zu verwischen. In der Desillusionierung liegt bei dem 1979 geborenen Künstler gehöriges Vergnügen.
> 18. Januar bis 4. Februar 2018, Kunstraum Neureut, Kirchfeldstraße 122, Karlsruhe-Neureut, Di 17-19 Uhr; Sa./So. 14-17 Uhr