Eröffnungskonzert mit Harald Kimmigs The Human Factory
Der Wunsch nach einer Musik im Raum, wie ihn der Komponist Karlheinz Stockhausen in den 1950er-Jahren gehegt hatte, ist heutzutage nicht mehr exotisch, denn Raumklang ist nach Jahrzehnten des Nischendaseins en vogue. Nicht zuletzt durch die Renaissance des 3D-Kinos und vor allem die jungen Anwendungen in Virtual und Augmented Reality sowie die Allgegenwart und Kompaktheit von Smart Devices ist „Immersivität“ zur Mode geworden. Fast jedes Computerspiel wirbt für sich mit dieser Qualität, die das Vergnügen des vollkommenen Eintauchens in eine fiktive, künstliche Welt verspricht. Mit Konzerten, Installationen und einem Symposium widmen sich ZKM und HfG im internationalen Verbund mit dem Pariser IRCAM beim Festival inSonic 2017 bis zum 10. Dezember der immersiven Zukunft. Beim Eröffnungskonzert steht heute The Human Factory des Freiburger Geigers und Künstlers Harald Kimmig im Mittelpunkt, das sich seit Jahren in immer neuen Projekten und unterschiedlichen Besetzungen genre- und gattungsübergreifend an der Schnittstelle von Tanz, Performance und Medienkunst bewegt. Um die Funktionsweise der komplexen Schnittstellen-Kommunikation zwischen Mensch und Medium auszuloten, interagieren im Projekt „Interface“ Geigenklänge der Neuen und improvisierten Musik, die Bewegungssprache des zeitgenössischen Tanzes des Japaners Hideto Heshiki in einer digitalenVersuchsanordnung mit elektronisch erzeugten Klängen, Echtzeit-Videobildern und Lichtgestaltung. Mit Paul Wolffs »1500« und Gerriet K. Sharmas »gleAM« werden im Rahmen des Eröffnungskonzert auch zwei Kompositionen präsentiert, die für den sogenannten IKO komponiert worden sind, ein aus 20 versetzten Einzellautsprechern bestehendes omnidirektionales Lautsprecher-System. > ZKM, Karlsruhe, Lorenzstraße 19, 20 Uhr