Jazz" von Toni Morrison trifft Jazz vom Christian Steuber Quartett
Atemlose Sätze und Beschreibungstumulte kennzeichnen den Roman „Jazz“ der schwarz-amerikanischen Pullitzerpreisträgerin Toni Morrison, der als Geschichte um Liebe, Freundschaft und Mord im Harlem der 1920er Jahre angesiedelt ist. Kunstvoll verwebt Morrison in ihrem vielschichtigsten Roman die ihr typischen Motive des Entwurzeltseins, des Klassenkonflikts und der offenen Wunden der schwarzen Vergangenheit. „Jazz“ sei ein guter Titel, mutmaßt der Journalist Konrad Heidkamp, weil im Sinne einer Kollektivimprovisation alle Stimmen gleichzeitig zu hören seien: Wo eine die Führung übernimmt, die anderen aber nicht schweigen; die umspielenden Begleitstimmen ebenso wichtig werden, aufeinander reagieren müssen, während die Basis – die Erzählerin – den Rhythmus und die Tonart vorgibt.“ Ein hoher Anspruch, dem auch die Musiker des Christian Steuber Quartetts in ihrer Begleitung genügen sollten. > Badisches Staatstheater, Foyer, Hermann-Levi-Platz1, 11 Uhr