Figürlich, expressiv, abstrakt - der Titel der Ausstellung umreißt den künstlerischen Werdegang des 1890 geborenen Willi Müller-Hufschmid, den sie anhand von 70 exquisiten Zeichnungen beleuchtet. Die Auswahl entstammt der - neben Gemälden - mehr als 700 Arbeiten auf Papier umfassenden Sammlung, die die Städtische Galerie Karlsruhe von dem Künstler besitzt, der, neben Scholz, Hubbuch und Schnarrenberger, zu den führenden Vertretern der Neuen Sachlichkeit in Karlsruhe zählte. Ab 1933 hatte er als von den Nazis Verfemter keinerlei Ausstellungsmöglichkeit, arbeitete zeitweilig als Bühnenbildner und Theatermaler in Konstanz, wurde als Schrankenwärter dienstverpflichtet und verlor den Großteil seiner Arbeiten aus den 20er Jahren bei einem Bombenangriff 1944. Selbstbildnisse, expressive, apokalyptisch-albtraumhafte Visionen und düster-metaphorische Darstellungen, die die Bedrücktheit und das Aufgewühltsein des Künstlers in der Zeit der Diktatur spiegeln, bilden den Schwerpunkt der Schau. Andere Blätter belegen ebenso eindrücklich den konsequenten Weg zur Abstraktion, den der 1966 verstorbene documenta-Teilnehmer von 1959 nach Kriegsende einschlug.
> Städtische Galerie Karlsruhe, Lorenzstraße 27, bis So 8. Oktober 2017, Mi-Fr 10:00-18:00 Uhr, Sa+So 11-18:00 Uhr.