Der 1976 im nordchinesischen Tianjin geborene Liang Shuo zählt zu den herausragenden Künstlern einer Generation, dessen Arbeit mittlerweile weltweit Beachtung findet. Dabei unterscheidet sich seine Arbeit von den wohfeilen Werken seiner im Kunstmarkt hoch gehandelten Kollegen, durch eine gewisse Sperrigkeit, die sich in kaum reisefreudigen Installationen asudrück. So wird der Künstler, den der Baden-Badener Kunsthallen-Leiter Johan Holten im Frühjahr 2016 bei einer Forschungsreise nach Peking kennenlernte, auch an die Oos weder Bilder noch Skulpturen, weder Videos noch Fotografien mitbringen, sondern vor Ort seine Materialien suchen. Wie er in einer spektakulären Arbeit Temple of Candour im vergangenen Jahr aus gefundenen Materialien das Innenleben ein völlig zerfallenen Klosters aus der Fantasie rekonstruierte, wir er in Baden-Baden mit lokal gefundenen Materialien in wenigen Wochen eine Installation zusammenbauen, die von den hiesigen Bedingungen handelt, und davon, wie der Künstler die topografische und soziale Landschaft in und außerhalb der Kunsthalle wahrnimmt. Liang Shuo wird sich dabei hauptsächlich mit gebrauchtem Holz, seien es Überbleibsel vergangener Ausstellungen, im Schwarzwald gefundene Hölzer, Deckenhölzer aus alten Turnhallen oder Schnittgut vom Baumbeschnitt des Frühjahrs auseinandersetzen. Aus einem riesigen Fundus wird der Chinese eine Form einer Landschaft entstehen lassen, die als Kommentar zur übermäßigen Produktion seiner chinesischen Künstlerkollegen und als Einwurf zu den Entwicklungen der chinesischen Gesellschaft verstanden werden kann.
> bis 15. Oktober 2017 , Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Lichtentaler Allee 8a, Di bis So jeweils 10–18 Uhr
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
Hans-Thoma-Straße 2 bis 6
76133 Karlsruhe
0721 / 9263359
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