Die Entwicklung vom schüchternen, zerrissenen, unsicheren Studenten, der sich mit seiner Entscheidung für das Kloster gegen den übermächtigen Vater auflehnte, hin zu einem von sich selbst extrem überzeugten geistigen Lehrer, der ein widersprüchliches Wesen hatte - die 20 Jahre währende Geschichte von Martin Luthers Eintritt ins Augustinerkloster 1505 bis hin zu den Bauernkriegen, seiner Heirat mit Katharina von Bora und dem Massaker an den Bauern bei Frankenhausen in einem wenige Stunden dauernden Bühnenspektakel zu verpacken, dieser Aufgabe hat sich der Südtiroler Autor Felix Mitterer gestellt. Die aus Karlsruhe stammende Regisseurin Rebekka Stanzel übernahm die Aufgabe, die komplexe und vielfach fordernde Vorlage, die als Auftragsarbeit für die Volksschauspiele entstand, mit rund 400 Mitwirkenden, großen Chören, Reiterei, Tanz, opulenter Ausstattung und einer anspruchsvollen Bühnenmusik auf die Naturbühne zu bringen. Bereits 2013 war ihr mit dem Mittelalter-Krimi „Der Name der Rose“ eine ähnliche Aufgabe mit den theaterbegeisterten Ötigheimer Amateuren bravourös gelungen. Gute Voraussetzungen also für einen spannenden „Luther“, zumal Stanzel mit dem Schweizer Simon David Grossenbacher einen erfahrenen Profi als Luther an ihrer Seite hat. > am 1.7., 2.7., 9.7., 30.7., 6.8., 20.8. und 27.8.. > Freilichtbühne Ötigheim, 20 Uhr