„Reden ist nicht immer die Lösung“
Mit seiner Offensive, möglichst alle der verwaisten Professuren an seiner Hochschule neu zu besetzen, hat HfG-Rektor Jürgen Zielinski zahlreiche interessante Köpfe nach Karlsruhe geholt. Einer von ihnen ist der israelische Videokünstler und Filmemacher Omer Fast, der in Berlin lebt und heute seine Antrittsvorlesung hält. 2015 hatte er mit dem Spielfilm „Remainder“ einen spannenden Thriller in die Kinos gebracht, in dem ein Mann, der durch einen Unfall sein Gedächtnis verlor, mit aufwändigsten Mitteln sein Leben vor dem großen Vergessen zu rekonstruieren sucht. Im vergangenen Jahr folgte dann unter anderem eine große Ausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau, in der Fast mit der Nachbildung von drei Wartesälen faszinierende Transitzonen zwischen Kunst und Leben schuf. Die Schau trugt auch den Titel, unter dem Fast heute in Karlsruhe antritt: “Das ist ein Zitat von Menschen, öfter Männern, die im Grunde bedroht sind und gleich das Gefühl haben, dass sie an Autorität verlieren. Und der Verlust von Autorität spielt eine wichtige Rolle in den Arbeiten, die ich zeige. Und was passiert nach diesem Verlust, dann schleicht sich etwas anderes rein und das kann Gewalt sein, das kann ein anderes Spiel sein, das kann das Perverse sein, das kann das Befreiende sein.“ > Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, Lorenzstraße 15, 19 Uhr