Jim Kahr packt rasante Gitarrenläufe in tanzbaren, groovigen und modernen Blues. Sein Trock ist leicht durchschaubar, aber höchst wirksam und publikumsfreundlich: Er motzt den alten Zwölftakter mit Soul - Harmonien, Funkrhythmen und Rock - Riffs auf, lässt bei Belieben Folkstimmungen herbeischweben oder sperrige Songstrukturen aufleuchten. Mit gegerbter Stimme intoniert er starke Songs vom Verlieren, Hoffnungslosen und Einsamen, die aber alle eine Aussage haben: Weitermachen. Zumindest bis zum nächsten Gitarrensolo. Kahrs musikalische Vorbilder sind folgerichtig zupackende Gitarristen. Seinen Stil entwickelte er in den corner blues bars und später den berühmten Clubs in Chicago. Schon mit 20 spielte er mit der Bobby Blue Bland Band, später mit Junior Wells, Willie Dixon, Buddy Guy und noch einigen Helden mehr. Heute lebt er wechselweise in den USA und Europa. Sein vorletztes Album incredibly live wurde sogar mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik für das Beste Bluesalbum ausgezeichnet.