Fr 04.08., Schlosshof Rastatt, 20.30 Uhr
Seit dem Beginn der Salzburger Festspiele im Jahr 1920 steht Hugo von Hoffmannsthals Schauspiel Jedermann immer wiederkehrend im erfolgreichen Zentrum des Publikumsinteresses. Nur in Berlin hat das Stück eine noch längere Tradition, denn bereits elf Jahre vor seiner Salzburger Premiere auf dem Domplatz hatte der legendäre Regisseur Max Reinhardt den Jedermann in der deutschen Hauptstadt uraufgeführt. Mehr als 5000 Menschen begeisterten sich für die Inszenierung im Zirkus Schumann, einige der bedeutendsten deutschen Schauspieler wie Fritz Kortner, Ernst Lubitsch, Paul Wegener, Eduard von Winterstein und Gertrud Eysoldt spielten damals an der Seite des Ur-Jedermann Alexander Mossi. In dieser Tradition stehend begründete die Schauspielerin, Produzentin und Regisseurin Brigitte Grothum 1987 die Berliner Jedermann-Festspiele, für die nach der Vereinigung von Ost und West seit 1993 der grossartige Berliner Dom am Lustgarten zur ständigen Spielstätte geworden ist. Mit einem Staraufgebot zeigt sie in diesem Jahr zum 20. Mal das so mittelalterlich wie zeitlos wirkende Stück, dessen Inhalt auch heute noch Nachdenklichkeit und Betroffenheit auszulösen vermag. Zu den Gastspielorten der Produktion, die mit populären Gesichtern wie Rene Kollo, Elisabeth Wiedemann, Ilja Richter und kurioserweise Barbara Becker (ja genau, Bobbeles Ex!) als Buhlschaft aufwartet, zählt in diesem Jahr erstmals auch Rastatt