Sie ist keine jener hübschen Fado-Sternchen, die jedes Jahr entdeckt werden. Mit vier Jahren verlor Dona Rosa durch eine schwere Meningitis die Sehkraft. Sie stammt aus einer vielköpfigen Familie, die sich ihren Lebensunterhalt durch Betteln verdiente und für die es nicht leicht war, die Tatsache hinzunehmen, dass diese Tochter blind bleiben sollte. Trotzdem lernte sie Lesen und Schreiben, man brachte ihr bei, einfache manuelle Arbeiten zu verrichten und nicht zuletzt lernte sie die traditionellen Lieder Portugals kennen. Unterstützt von ebenfalls blinden Obdachlosen lernte sie in Lissabon, das Leben auf der Straße zu meistern und ihre schöne Stimme dazu zu nutzen, sich mit Singen ein das Brot zu verdienen. Von André Heller für den Musikfilm „Stimmen Gottes“ entdeckt ist sie seit dem Jahr 2000 auf den Konzertbühnen von Taipei bis Los Angeles unterwegs, wo ihre unter die Haut gehenden Lieder mehr noch als der traditionelle Fado all das Unglück, das Leid und die Sehnsucht der Ärmsten der Armen nach einem guten Leben, das ihnen wohl immer verwehrt bleiben wird, zum Ausdruck bringen. Ihr neues Konzertprogramm führt in Dona Rosas Welt, denn die ersten 40 Minuten werden in absoluter Dunkelheit gespielt. Der zweite Teil präsentiert mit projizierten Fotos in das pulsierende Leben Lissabons, der Stadt auf den sieben Hügeln. Das Konzert ist eines der Highlights zum 10-Jährigen der Nada Brahma Konzertreihe.
> Di 14. Februar 2017 um 20:00 Uhr, Spitalkirche Baden-Baden