Zwei Jahre arbeiteten Ritchie Stravinski und Jost Schneider an ihrem neunzigminütigen Action-Drama, das locker als ungewöhnlichster Karlsruher Film des Jahres 2016 in die Filmhistorie eingehen sollte. Leidenschaft, Gewalt, Liebe und Verzweiflung, alles ist drin in dieser düstersten Zukunftsvision, die jemals mit Handpuppen realisiert wurde und die sich als nächste Stufe in der Evolution des Kasperletheaters anpreist. Wir schreiben das Jahr 2166. Eine Atomexplosion hat den gesamten Planeten verwüstet und die Oberfläche für jede bekannte Lebensform unbewohnbar gemacht. Doch in der Torburg-Anlage, einem gigantischen unterirdischen Bunker in der Nähe des ehemaligen Karlsruhe, hat ein letzter kleiner Rest der Menschheit Zuflucht gefunden, wo sie, beherrscht von der brutalen Privatarmee des Konzerns, der den Bunker vor 25 Jahren bauen ließ, Tag und Nacht arbeitet um die Dinge herzustellen, die das gemeinsame Überleben in der lebensfeindlichen Enge ermöglichen. In einer Welt, in der das Unrecht regiert, liegt es an einer kleinen Gruppe von Menschen, äh Puppen, Widerstand zu leisten und für die Freiheit aller einzustehen. Schöner kann Trashkino kaum daherkommen als in dieser postatomaren, puppenbluttriefenden Punch & Judy Show, die passender Weise in der Alten Hackerei Premiere feiert.
> Freitag, 16. Dezember 2016, 21 Uhr, Alten Hackerei, Alter Schlachthof 11a, Karlsruhe