Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 11.2016
Verschiedenes Lesungen / Vorträge

 

Karlsruher Bücherschau

Am 11.11. beginnt nicht nur die närrische Zeit, sondern auch die Karlsruher Bücherschau. Wie all die Jahre davor verwandelt sich das Regierungspräsidium am Rondellplatz in ein Biotop für Leseratten und Bücherwürmer. Neben den zahlreichen ausgestellten Büchern gibt es auch bis zum 4.Dezember leibhaftig deren Autoren zu sehen, nicht ganz soviele wie Bücher, aber immer noch mehr als an dieser Stelle vorgestellt werden können. Deshalb hier nur ein paar Schneisen durch das üppige, vielgestaltige Rahmenprogramm.

Lokale Helden
Die Literatenrunde darf nicht fehlen im Reigen der Local Heroes. Am 12. (20-15 Uhr) geben Susanne Benz, Franziska Joachim, Bernd George, Hermann Schmitthenner, Helmut Hannig und Angela Merkl(!) Kostproben aus dem neuen Leseband der Literatenrunde mit dem Titel „Grauzone“ zum Besten.

Die Kunsthistorikerin Nina Rind hat die Geschichte der Karlsruher Straßenbeleuchtung recherchiert. Das Ergebnis ihrer Recherche steht in dem Buch „Stadt-leuchten“. Am 14. (20 Uhr) bringt sie auf der Bücherschau Licht ins vorweihnachtliche Dunkel.
Ständige Gäste auf der Bücherschau sind die produktiven badischen Regionalkrimi-Autoren Bernd Leix und Edi Graf (15.11. 20.15 Uhr).

Neben Krimis schreibt die nimmermüde Eva Klingler immer wieder auch vergnügliche Geschichten um sieben badische Freundinnen. „Solo am Sonntag“ (21., 20.15 Uhr) heißt ihre neueste Hervorbringung.
Einen ironischen, aber liebevollen Blick wirft Jörg Kräuter in seinem Programm „Psychobadisch“ (17., 20 Uhr) auf seine badischen Landleute.

Lokalpatriotische Gefühle nähren Matthias Kehle und Patrica Keßler mit ihren Büchern „Das gibt es nur in Baden“ und „Das gibt es nur im Schwarzwald“ (25. , 20 Uhr).
„Karlsruhes unbekannte Schätze“ (20. , 20.15 Uhr) nennt Prof.Dr. Jürgen Krüger die Kirchen unser Stadt. Sein Buch ist ebenso wie sein bebilderter Vortrag eine Aufforderung, sich die Sakralbauten Karlsruhe näher anzusehen.

Die gebürtige Karlsruherin Silke Scheuermann hat sich vor allem als Lyrikerin einen Namen gemacht, aber auch als Erzählerin hat sie ihre Meriten. Jetzt hat sie ihren vierten Roman vorgelegt, „Wovon wir lebten“ (23., 20.15 Uhr), eine in Frankfurt und Offenbach angesiedelte Liebesgeschichte. Sie kommt in Begleitung der jungen Autorin Katja Buschmann, die ihren Roman „Alles, was sie über Philine Blank wissen müssen“ (25., 20 Uhr) mitbringt.

Von der Literarischen Gesellschaft herausgegeben wird die Zeitschrift für Literatur allmende. Die 98. Ausgabe widmet sich mit dem Thema „Antisemitismus heute“. Welchen Autor Hansgeorg Schmidt-Bergmann bei der Präsentation am 29. (20.5 Uhr) mitbringen wird, steht noch nicht fest.
Muss man Harald Hurst und Gunzi Heil noch vorstellen? Muss man nicht! Am 20. (18 Uhr) legen sie im Stephanssaal ihren obligaten Bücherschau-Auftritt hin.

Zum Standardrepertoire der Bücherschau gehören auch die faszinierenden und informativen Multivisionsschauen des Fotografen- und Autorenpaars Gaby Hufler & Norbert Daubner (siehe Foto). Am 19. (16 Uhr) bringen sie im Meidinger Saal dem Publikum das „Naturerlebnis Deutschland“ nahe und lassen staunen, was bei uns so wächst und kreucht und fleucht, allen Autobahnen und Industrieanlagen zum Trotz.

Promis
Prominenz ist in Zeiten der B- und C-Promis, die sich in Privatsendern tummeln, ein weiter Begriff. Die Zeitgenossen, um die es hier geht, haben sich ihren Bekanntsheitgrad redlich erschrieben. Barbara Sichtermann ist als Publizistin schon lange eine Marke. Gemeinsam mit ihrem Bruder Kai Sichtermann, immerhin Gründungsmitglied von „Ton, Steine, Scherben,“ hat sie ein Buch über den Häuserkampf in Westberlin in der 70er-Jahren und seine Protagonisten erstellt, das sie bei der Auftaktveranstaltung (11., 20 Uhr) vorstellen.

Der bekannte griechische Krimiautor Petros Markaris hat unter dem Titel „Der Tod des Odysseus“ (13., 11 Uhr) sieben Geschichten über Irrfahrer in Griechenland, Deutschland und der Türkei geschrieben. Einen Dolmetscher braucht Markaris nicht, er spricht Deutsch.

Spätestens seit er 2004 den Georg-Büchnerpreis erhalten hat, gehört Wilhelm Genazino zum deutschen Dichterolymp. An der komödiantischen Leichtigkeit seiner Prosa hat das glücklicherweise nichts geändert. Seinen neuen Roman „Außer uns spricht niemand über uns“ liest er am 15. (19 Uhr) im Literaturhaus.

Eine Sonderstellung unter den Krimiautoren nimmt Heinrich Steinfest ein. Auch sein neuer Roman „Das Leben und Sterben der Flugzeuge“ (17., 20.15 Uhr) ist eine Gratwanderung zwischen Phantastischem und Realität.
„Widerfahrnis“(19., 20 Uhr) ist der etwas befremdliche Titel des neuen Buches von Bodo Kirchhoff, einer altmeisterlich geschriebenen Novelle mit Handlungsort Italien; Kirchhoffs Wahlheimat.

Gastland Schottland
Die Schotten haben nicht nur eine eigene Fußballnationalmannschaft, sondern auch eine eigene Literaturszene, die nicht mit der englischen verwechselt werden sollte. Alice Greenway stellt in Begleitung der Übersetzerin Margarete Schwarzkopf ihren Roman „Schmale Pfade“ (19., 20.15 Uhr) vor, die Geschichte eines Mannes, der vom Schicksal herausgefordert wird.

Mit der Highland-Saga, der Geschichte des Schotten Jamie Fraser und seiner zeitreisende Frau Claire, hat die Amerikanerin Diana Gabaldon einen Dauerbestseller hingelegt, der auch noch unter dem Titel „Outlander“ verfilmt wurde und weiterhin verfilmt wird, denn die Saga ist noch nicht zu Ende. Ihre Übersetzerin Barbara Schell gibt Einblick in das Work in Progress (24., 18 Uhr).
John Burnside ist einer der größten schottischen Schriftsteller. Sein neues Buch ist die schonungslose Lebensbeichte „Wie alle anderen“ (27., 20.15 Uhr).
In der Multivisionsshow „Schottland – Ruf der Freiheit“ (27. 18 Uhr) zeigt Kenner Gereon Roemer die schönsten Seiten des Gastlandes.

Bei vielen Veranstaltungen ist der Eintritt frei. Die Bücherschau ist täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt in die Ausstellung kostet 2 Euro (ermäßigt 1 Eur0). Ab 19 Uhr ist er frei.

Foto:
obere Reihe von links: Heinrich Steinfest (Foto by WilhelmBetz), Kai Sichtermann (by RuudEngleber), Petros Markaris (by Regine Mosimann ©Diogenes Verlag)
untere Reihe von links: arbaraSichtermann (by privat), Bodo Kirchhoff (by Laura Gerlach), Alice Greenway (by Ian Rutherford)

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