Europaweiter Tag des offenen Denkmals am 11. September auch in der Region
Krieg und Frieden im Mittelpunkt
Die militärische Seite von Karlsruhes Vergangenheit rückt der Tag des offenen Denkmals am 11. in den Blick. 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs bestimmt das Thema Krieg und Frieden den europaweit begangenen Tag, an dem sonst nicht öffentlich zugängliche historische Bauten besichtigt werden können. Wesentliche städtebauliche Veränderungen gehen in der einstigen Residenzstadt Karlsruhe auf Militäreinrichtungen zurück. So begann die Erschließung der südlichen Oststadt mit dem Bau eines 1759 geplanten Hauses zur Verwahrung des herrschaftlichen Pulvers. In den anschließenden Jahrzehnten folgten auf Geheiß des badischen Kriegsministeriums neben weiteren Pulverlagerstätten auf dem Lohfeld eine Militärwaschanstalt und ein Requisitenmagazin, die ehemalige Benediktinerabtei Gottesaue wurde 1818 Artilleriekaserne, und neben dem städtischen Friedhof wurden ein Artillerieübungsplatz und ein Munitionslaboratorium errichtet. Unter dem Titel Grabesruhe und Kanonendonner - im `Gleichschritt´ durch die südliche Oststadt gibt es um 11 und um 13 Uhr Führungen (Treffpunkt: Kapelle, Alter Friedhof, Kapellenstraße).
In 13 Stadtteilen organisiert die Stadt unter Federführung des Stadtkonservators Besichtigungen von Kulturdenkmalen und Veranstaltungen auf den Spuren der Geschichte. Eröffnet wird der Tag um 10 Uhr im Innenhof der ehemaligen Grenadierkaserne (Moltkestraße 74), durch die bis 17 Uhr halbstündlich Führungen angeboten werden. Dragoner, Kadetten, Grenadiere und Co. der Hardtwaldstadtteil und das Militär stehen im Mittelpunkt von Führungen die um 10, 12 und 14 Uhr beginnen (Treffpunkt: Christuskirche, Kaiserallee 2). In Daxlanden ist der Luftschutzbunker (Rheinhafenstraße 47) zwischen 10 und 17 Uhr für Führungen geöffnet, und der Luftschutzbunker in der Nordstadt (Erzbergerstraße 81) kann um 12, 14 und 15 besichtigt werden. Der ehemalige Sitz des Geheimen Staatspolizeiamtes Baden, Villa Reiss, in der Gartenstraße 25 ist zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet. Das ausführliche Programm gibt es an den Rathauspforten, bei der Stadtinformation und im Internet unter www.karlsruhe.de/denkmaltag2005.
Auch in Ettlingen steht das Thema Krieg und Frieden im Mittelpunkt, wenn Wolfgang Lorch bei einem Stadtrundgang die unterschiedlichen Ettlinger Kriegerdenkmäler vor dem historischen und geistesgeschichtlichen Hintergrund und unter dem Gesichtspunkt des Wandels des Bewusstseins zum Thema Krieg betrachtet. Während Kriegerdenkmäler meistzu Heldengedenken geschaffen wurden, findet sich in Ettlingen auch ein Antikriegs-Mahnmal aus dem Jahr 1927. Treffpunkt der Stadtrundgänge um 11 und 15 Uhr ist das Kriegerdenkmal vor der Thiebauth-Schule.
Aber ohne primären Bezug zu Krieg und Frieden haben zahlreiche Denkmäler wie das Schloss Neuenbürg an diesem Tag geöffnet. Das komplette Programm dieses Tags findet man unter http://tag-des-offenen-denkmals.de.