Sie nennen sich „die was will“, „Und so weiter“, „Jung II“ oder die „Jungen Wilden“. Ein zunehmend wichtiges Thema in der deutschsprachigen Theaterlandschaft sind die Volkstheatergruppen, Initiativen der Stadt- und Staatstheater, die ihre Häuser für die „Experten des Alltags“ öffnen, um authentisches Leben auf die Bühne zu bringen und ihre künstlerische Arbeit mit der ungeschminkten Realität zu konfrontieren. Dabei handelt es sich bei diesen Volkstheatergruppen nicht um professionell angeleitetes Laientheater für Menschen, die sich im Bühnenspiel mit bekannten Stücken erproben möchten, sondern im Fokus steht hier die gemeinsame Forschung und Entwicklung aktueller gesellschaftlicher Problemstellungen, aus der sich als mitwirkendes Theater vielfältige Aufführungsformen aus Musik, Performances, Dokumentationen und Diskussionen ergeben können. Was sich an anderen Häusern als eigene Sparte Bürgerbühne formiert, heißt am Badischen Staatstheater doppelsinnig Volkstheater und wird neuerdings von der Regisseurin Beata Anna Schmutz (Foto: Felix Grünschloß) geleitet. In einem kleinen, zweitägigen Festival zeigen die Karlsruher Volkstheatergruppen, in denen Bürger zwischen 7 und 72 Jahren mitwirken, was sie im Lauf der vergangenen Spielzeit erarbeitet haben. Dazu gibt es am 16. zwei Volkstheater-Workshops bei freiem Eintritt.

> 15. & 16. Juli 2016, Badisches Staatstheater, Karlsruhe, Baumeisterstraße 11, Eröffnung am 15. Juli, 17 Uhr