Am verbreitetsten ist der Stoff der jüdischen Golem-Sage vermutlich durch die Stummfilme von Paul Wegener. Gustav Meyrinks 1915 erschienener „Golem“ hingegen spielt vor dem Hintergrund dieser Sage und ist ein Romanklassiker der fantastischen Literatur, ein faszinierendes, impressionistisches Traumbild mit Bezügen zu Meyrinks Vorbildern E.T.A. Hoffmann und Edgar Allan Poe und Szenarien, die an Kafka denken lassen. In einer Bühnenfassung von Steffi Lackner und Hans Peter Dörig spielt Dörig die Rolle des Erzählers, der in das Leben des Restaurators Athanasius Pernath im jüdischen Ghetto in Prag versetzt wird. Drei Jahrzehnte vor seiner Zeit begegnet er seinem Alter Ego im sagenumwobenen „Zimmer ohne Zugang“, wo er mit den Zuschauern dem unheimlichen Bann der Geschichte erliegt. > Sandkorn-Fabriktheater, Karlsruhe, Kaiserallee 11, 19.30 Uhr